Raketenterror aus Gaza: Israel unter Dauerfeuer
GAZA / JERUSALEM, 20.06.2018 (TM) – Die Bewohner der israelischen Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens haben eine schwere Nacht hinter sich, die sie überwiegend in Schutzräumen verbringen mussten. Insgesamt 45 Raketen wurden von palästinensischen Extremisten auf sie abgefeuert. Es gab keine Verletzten, aber Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen. Die israelische Luftwaffe antwortete sofort und flog mehrere Angriffswellen auf Einrichtungen der radikalislamischen Hamas, die in dem Küstenstreifen das Sagen hat.
„Eiserne Kuppel“ fängt Raketen ab
Ein Armeesprecher gab am Morgen bekannt, dass das Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ sieben Raketen noch in der Luft abfangen konnte. Drei Raketen der Terroristen seien nicht bis nach Israel geflogen, sondern noch im Gazastreifen eingeschlagen. Drei weitere explodierten in israelischen Gemeinden.
In Südisrael fanden Tausende in der Nacht zum Mittwoch kaum Schlaf: Immer wieder heulten die Alarmsirenen. Am Morgen gaben die Behörden bekannt, dass die Schulen geöffnet werden und der Unterricht stattfinde, allerdings unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Ein Großteil der Kinder in der Region leidet an Traumata und muss psychologisch betreut werden. Viele Erwachsene klagen über Schlafstörungen und Angstzustände. In der Grenzregion bleiben ihnen vom Alarm bis zum Einschlag der Raketen nur 15 Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen.
Armee reagiert auf „Feuer-Terror“
Die Eskalation der vergangenen Nacht begann mit Angriffen israelischer Kampfjets auf drei Einrichtungen der Hamas im südlichen Gazastreifen. Die Armee reagierte damit auf den fortwährenden Start von Ballons und Lenkdrachen mit Brandsätzen. Die Gaza-Palästinenser haben dadurch Hunderte von Bränden in Israel verursacht. Allein am Mittwoch musste die Feuerwehr in der Grenzregion zu Gaza 15 Wald- und Buschfeuer löschen, die durch „Feuerdrachen“ und „Feuerballone“ ausgelöst worden waren.
Nach dem Raketenbeschuss flog die Luftwaffe weitere Angriffe. Die israelische Armee macht die Islamisten der Hamas, die die Regierung im Gazastreifen stellt, für alle Vorkommnisse in ihrem Machtbereich verantwortlich.
Die Lage in Südisrael ist angespannt, seit die Hamas zum Massendemonstrationen aufgerufen hat und Jugendliche auffordert, den Grenzzaun zu sabotieren und zu durchbrechen. Seit dem 30. März sind 127 Palästinenser am Grenzzaun erschossen worden. Israel beruft sich auf sein Recht, die Grenze zu verteidigen, wurde aber international für angeblich „unangemessene Gewalt“ verurteilt.
BILD: Ein Bomben-Spezialist untersucht Raketentrümmer in einer Gemeinde des Landkreises Eschkol. Foto: Polizei