zurück zu Aktuelles

Israel unter schwerem Raketenbeschuss – Mehrere Verletzte im Grenzgebiet zu Gaza

JERUSALEM / GAZA, 12.11.2018 (TM) – Mehr als 300 Raketen und Granaten sind am Montag vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert worden. In den israelischen Gemeinden im Grenzgebiet gab es mindestens 16 Verletzte und erhebliche Schäden. In Sderot, Netivot und Aschkelon wurden Häuser getroffen und schwer beschädigt.  Ein Großteil der Raketen schlug auf freiem Gelände ein. 60 wurden vom Abwehrsystem “Eiserne Kuppel” abgefangen.

Die Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“ und die radikalislamische Hamas übernahmen die Verantwortung und sprachen von einer „natürlichen Antwort auf die Ermordung eines Hamas-Kommandeurs“. Bei dem Einsatz israelischer Spezialkräfte waren in der Nacht der Hamas-Terrorist Nur Barake, sein Leibwächter und ein israelischer Oberstleutnant getötet worden (Fokus Jerusalem berichtete). Die israelische Luftwaffe bombardierte am Montagabend nach eigenen Angaben rund 70  Ziele im Gazastreifen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben drei Männer im Alter zwischen 22 und 27 Jahren getötet. An dem Einsatz des israelischen Militärs waren Kampfjets und Helikopter beteiligt, außerdem beschossen Panzer Ziele in dem Küstenstreifen. Israelische Kampfflugzeuge zerstörten den Fernsehsender Al Aksa TV, der der Hamas nahe stand. Zuvor waren Warnschüsse abgefeuert worden, damit sich die dort tätigen Menschen in Sicherheit bringen konnten, so die Luftwaffe.

Video: Raketen heute über Netivot in Südisrael. Quelle: Reshet Rotnik

Omnibus geht in Flammen auf

Zu Beginn des Angriffs gegen 16:30 Uhr Ortszeit wurde ein israelischer Omnibus getroffen, der sich an der Gedenkstätte „Black Arrow“ in der Nähe der Gazagrenze befand. Nach Militärangaben schlug ein Anti-Panzer-Geschoss in das Fahrzeug ein. Der Bus fing sofort Feuer. Ein 19 Jahre alter Soldat wurde dadurch schwer verletzt. Aus der Klinik hieß es später, die Ärzte bemühten sich intensiv, seinen Zustand so weit zu stabilisieren, dass eine Notoperation möglich werde. Auch der 25-jährige Busfahrer wurde ins Krankenhaus gebracht.

Gefährliches Feuer in Sderot

Nach dem Einschlag einer Rakete in der Grenzstadt Sderot kam es dort zu einem Gasaustritt und einem Feuer. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand und warnte vor einer möglichen Explosion durch ausströmendes Gas. Allein aus Sderot wurden am Abend sieben Verletzte gemeldet, von denen aber niemand in Lebensgefahr schwebt.

In Schutzräumen bleiben“

Das israelische Militär hat die Bewohner im Grenzgebiet aufgefordert, vorerst in den Schutzräumen zu bleiben. In Südisrael sollen größere Menschenansammlungen vermieden werden. Zusätzliche Raketenabwehr-Systeme wurden ins Grenzgebiet verlegt. Viele Schulen in der Region bleiben am Dienstag geschlossen.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu traf am Abend im Armee-Hauptquartier in Tel Aviv ein und beriet mit Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und Armeechef Gadi Eisenkot das weitere Vorgehen. Das Außenministerium in Jerusalem machte in einer Stellungnahme die Hamas-Terrorgruppe für die jüngste Eskalation verantwortlich.

Am Abend heulten im Grenzgebiet erneut die Luftalarm-Sirenen. Zuvor hatte es Alarme in Regionen gegeben, die weit entfernt vom Gazastreifen liegen, etwa am Toten Meer und in den Bergen von Hebron. Fokus Jerusalem wird weiter berichten.

Bild oben: Ein durch einen Raketeneinschlag am Montag verwüstetes Haus in Netivot. Foto: Polizei

 

Bunker

Kinder im Bunker: So wie der Familie Maman erging es vielen Israelis am Montag. Foto: Hebron Spokesperson

 

Nach den Raketenangriffen: Rauchschwaden über Israel

Nach den Raketenangriffen: Rauchschwaden über Israel. Foto: Privat

 

 

 

 

 

Weitere News aus dem Heiligen Land