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Terroranschlag in Jerusalem: 23-jährige Grenzpolizistin erstochen

JERUSALEM, 17.06.2017 (TM) – Ein palästinensischer Terrorist hat am Freitag Abend in Jerusalem die Grenzpolizistin Hadas Malka (23) erstochen. Zwei weitere Attentäter hatten kurz davor in der Nähe des Damaskustores zur Jerusalemer Altstadt um sich geschossen und mehrere Menschen verletzt. Alle drei Angreifer wurden von Sicherheitskräften erschossen. Sowohl die radikal-islamische Hamas als auch der Islamische Staat reklamierten den Terroranschlag für sich.

Angriff mit selbstgebauten Maschinenpistolen

Nach Angaben der Grenzpolizei hatten zwei Terroristen im muslimischen Teil der Altstadt mit selbstgebauten Maschinenpistolen das Feuer eröffnet. Ihr Ziel waren israelische Polizisten. Augenzeugen berichteten, dass die Waffen der Angreifer geklemmt hätten, was weitere Verletzungen verhinderte. Beide Angreifer wurden erschossen.

Als die Schüsse zu hören waren, eilten weitere Grenzpolizisten zum Tatort, darunter auch die Offizierin Hadas Malka. Ein dritter Terrorist stach auf der Sultan-Suleiman-Straße plötzlich mit einem Messer auf sie ein. Die junge Frau wehrte sich, während der Angreifer versuchte, ihre Waffe zu ergreifen. Der stach weiter, bevor er von weiteren Polizisten erschossen wurde. Hadas Malka (Bild) wurde ins Krankenhaus gebracht, wo sie kurz darauf trotz einer Notoperation starb. Sie stammte aus dem Moschav Givat Ezer in Zentralisrael. Um sie trauern ihre Eltern und fünf Geschwister.

Terroranschlag: Hadas Malka getötet

Terroropfer Hadas Malka.                                                                                           Foto: privat

Bei den Terroristen handelt es sich laut Inlandsgeheimdienst Shin Bet um einen 18-jährigen und zwei 19-jährige Palästinenser aus einem Dorf bei Ramallah. Die Terrororganisation Hamas erklärte in einer Stellungnahme, zwei der Täter gehörten zur Volksfront zur Befreiung Palästinas (PLO), der dritte zur Hamas. Dem widersprach der Islamische Staat, der die Bluttat für sich beanspruchte und erklärte, „mit Allahs Hilfe war das nicht der letzte Angriff in Jerusalem.“

Ramadan-Erleichterungen ausgenutzt

Die drei Täter hatten nach ersten Ermittlungen der Behörden keine Aufenthaltsberechtigung in Israel. Sie nutzten aus, dass Israel zum Fastenmonat Ramadan die Kontrollen gelockert hatte und Palästinensern erlaubte, ihre Verwandten in Jerusalem zu besuchen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte noch in der Nacht auf den Terroranschlag und widerrief die Sondererlaubnis für Verwandtenbesuche.

Palästinenser: Kriegsverbrechen

Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, forderte den Weltsicherheitsrat auf, den Terroranschlag zu verurteilen. Er machte die Palästinensische Autonomiebehörde für die Bluttat verantwortlich. Die bezahle Terroristen und ihre Familien nach Anschlägen und fördere so neue Terrorattacken, während ihre Führung in offiziellen Stellungnahmen stets ihre Friedensbereitschaft unterstreiche, so Danon. Die Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Abbas kritisierte Israel scharf für die Tötung „von drei Teenagern“ und bezeichnete sie als „Kriegsverbrechen“. Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft ermutige Israel, das Blut von Palästinensern zu vergießen.

Seit September 2015 haben überwiegend palästinensische Attentäter 43 Israelis, zwei Amerikaner und eine britische Studentin ermordet. Sie wurden erstochen, überfahren oder erschossen. Die israelischen Sicherheitskräfte töteten 250 Palästinenser, die meisten davon Angreifer während oder kurz nach ihren Taten.

Bild: Sicherheitskräfte am Tatort vor den Toren der Jerusalemer Altstadt. Foto: Yonatan Sindel (Flash 90)

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