Blutiger Terroranschlag in Jerusalem: Ein Toter und vier Verletzte
JERUSALEM, 21.11.2021 (TM) – Bei einem Terroranschlag in der Jerusalemer Altstadt sind am Sonntagmorgen ein Israeli (26) getötet und vier weitere verletzt worden. Gegen 9 Uhr hatte ein arabischer Terrorist am Kettentor mit einer Maschinenpistole das Feuer eröffnet. Er traf zwei Grenzpolizisten (30 und 31 Jahre alt) und drei Zivilisten, bevor er selbst erschossen wurde. Ein Großaufgebot der Polizei fahndete vergeblich nach einem möglichen zweiten Täter.
Der Bereich rund um den Tempelberg wurde abgeriegelt. Nach Angaben des Rettungsdienstes musste ein Mann wiederbelebt werden, nachdem ihn ein Geschoss in den Kopf getroffen hatte. Es handelt sich um den 26 Jahre alten Eliyahu David Kaye aus Modi’in, einen jüdischen Einwanderer aus Südafrika, der an der Kotel als Fremdenführer gearbeitet hatte. Er wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht, wo er kurz darauf verstarb.
Von einem Geschoss getroffen wurde Rabbiner Zeev Katzenelnbogen (46), Vater von acht Kindern. Er ging durch die Altstadt und trug noch Gebetsriemen und Gebetsschal, als er plötzlich einen heftigem Schmerz im Arm spürte. Dass er noch lebe, sei ein großes Wunder, erklärte der Rabbiner von seinem Krankenhaus-Bett aus.
Das dritte Opfer der Schießerei ist der Bibelstudent Aaron Yehuda Imergreen, der mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liegt. Zwei Polizisten wurden bei der Schießerei leicht verletzt, vermutlich durch Querschläger.
Lob von der Hamas
Der getötete Täter ist laut Polizei ein 42 Jahre alter Palästinenser aus dem Ostteil von Jerusalem. Er gehörte zur Hamas und war in verschiedenen Jerusalemer Moscheen als Prediger aktiv. Er war nahezu täglich auf dem Gelände der Al Aksa-Moschee zu finden, wo er Protestaktionen gegen den Besuch jüdischer Gruppen anführte. Hazim Qasim, Sprecher der Terrororganisation, lobte den Anschlag als „legitimen Kampf“. „Die heilige Stadt wird weiter kämpfen, bis sie die ausländischen Besatzer vertrieben hat“, erklärte Qasim. Im Gazastreifen wurde der Anschlag gefeiert, an Passanten wurden Süßigkeiten verteilt.
Palästinensische Medien meldeten, die Ehefrau des Terroristen und seine fünf Kinder hätten sich schon vor Tagen nach Jordanien abgesetzt. Offenbar war die Bluttat von langer Hand geplant.
Der Einsatz einer Beretta M12-Maschinenpistole bei dem Angriff ist ungewöhnlich. Die meisten palästinensischen Angreifer verwenden lokal hergestellte Waffen, bekannt als Carlos, die viel billiger sind als industriell produzierte Waffen, aber auch deutlich ungenauer und viel anfälliger für Störungen. Professionelle Waffen wie die Beretta M12 werden nur von Tätern genutzt, die Verbindungen zu terroristischen Organisationen haben, die über viel Geld verfügen. Am Tatort wurden mindestens zwei Munitionsmagazine sowie ein Messer sichergestellt.
Zweiter Anschlag in der Altstadt
Es handelt sich um den zweiten Terroranschlag in der israelischen Hauptstadt in weniger als einer Woche. Bei einem Messerangriff in der Jerusalemer Altstadt waren am Mittwochabend zwei israelische Polizisten, ein Mann und eine Frau, verletzt worden. Der Terrorist wurde von israelischen Truppen getötet.
Foto: Die Polizei riegelt den Tatort ab und sucht nach Spuren. Foto: Yonatan Sindel / Flash 90