Granaten aus Syrien: Israel schlägt zurück
JERUSALEM, 25.06.2017 (TM) – Nachdem auf den Golanhöhen zehn Granaten aus Syrien eingeschlagen sind, hat die israelische Luftwaffe reagiert: Sie feuerte auf eine Maschinengewehrstellung und zwei Panzer. Dabei kamen nach syrischen Angaben zwei Menschen ums Leben. Israels Verteidigungsminister Liberman unterstrich, das Regime von Bashar Assad müsse die Konsequenzen tragen für jegliche Verletzung der israelischen Souveränität.
Schwere Gefechte nahe der Grenze
Die israelische Armee geht davon aus, dass es sich bei den Granaten, die die Golanhöhen trafen, um verirrte Geschosse des Bürgerkriegs handelt. Unmittelbar an der syrisch-israelischen Grenze gibt es aktuell schwere Gefechte zwischen syrischen Regierungstruppen und Rebellen.
Eine syrische Menschenrechtsgruppe erklärte, bei den israelischen Luftangriffen seien zwei Soldaten getötet worden. Offizielle syrische Stellen sprachen hingegen von einer unbestimmten Anzahl von Todesopfern. Sie berichteten, die syrische Armee habe erfolgreich die Terrorgruppe al-Nusra-Front bekämpft, die al-Kaida nahesteht. Israel habe jedoch zu Gunsten der Terroristen in die Kämpfe eingegriffen, indem es einen Parkplatz und ein Wohngebäude attackiert habe. Die Kampfflugzeuge des israelischen Feindes hätten von den besetzten Golanhöhen aus Raketen auf syrisches Gebiet abgefeuert.
Liberman: Wir reagieren hart
Verteidigungsminister Liberman entgegnete, Israel werde keine Verletzung seiner Souveränität und Gefährdung seiner Sicherheit akzeptieren, selbst wenn diese durch verirrte Geschosse verursacht werde. Man werde darauf jeweils stark und konsequent antworten. Das Assad-Regime sei für alle Vorkommnisse auf seinem Gebiet verantwortlich. Die israelische Armee hat Zivilisten auf den Golanhöhen dazu aufgefordert, das unmittelbare Grenzgebiet vorerst zu meiden.
Israel hat sich beim Weltsicherheitsrat offiziell über den Granatbeschuss beschwert. Die Vereinten Nationen betrachten die Golanhöhen, die Israel 1967 erobert und annektiert hatte, als „besetztes Gebiet“.
Die Regierung in Jerusalem hat mehrfach erklärt, sie verhalte sich im syrischen Bürgerkrieg, der 2011 ausbrach, neutral. Israelische Krankenhäuser haben dennoch zahlreiche Schwerverletzte aufgenommen und versorgt. Die Luftwaffe griff mehrfach Ziele in Syrien an. Allerdings ging es dabei nach Armeeangaben nicht darum, einer Kriegspartei zu schaden. Vielmehr hätten die Luftangriffe Waffentransporten gegolten. Der Iran habe versucht, über Damaskus schwere Waffen an die Hisbollah-Terroristen im Libanon zu liefern.
Bild: Von den Golanhöhen aus ist zu sehen, wie am Samstag in einem syrischen Dorf nahe der Grenze Rauch aufsteigt. Dort bekämpfen sich syrische Regierungstruppen und Rebellen. Foto: Basel Awidat (Flash 90)
Hier ein Video der israelischen Armee zu den Luftschlägen:
