Erstes Stromkraftwerk der Palästinenser in Jenin eröffnet
JENIN, 11.07.2017 (FJ) – Der israelische Energieminister Yuval Steinitz hat am Montag bei einer feierlichen Zeremonie ein neues Stromkraftwerk in Jenin an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben. Daneben haben hochrangige palästinensische und israelische Minister ein Abkommen über die Stromversorgung im sogenannten Westjordanland geschlossen.
Die neue Vereinbarung zwischen der Palästinensischen Autonomiebehörde und der israelischen Regierung sieht zusätzliche Stromlieferungen für das Westjordanland und palästinensische Zahlungsgarantien vor. Beide Seiten, vertreten durch den Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Rami Hamdallah und Yuval Steinitz, hoben das „historische“ Unterzeichnen des Abkommens hervor. Steinitz betonte, Frieden und Sicherheit seien wichtig, aber es sei auch „wichtig, die Infrastruktur zu verbessern“.
Das neu eingeweihte Kraftwerk ist das erste in der Palästinensischen Autonomiebehörde. Drei weitere werden noch folgen. Sie werden von der israelischen Stromgesellschaft gebaut und sollen die Stromversorgung in den Gebieten der Palästinenser verbessern. Mithilfe des Kraftwerks können die Palästinenser erstmals die Verteilung von Elektrizität in ihren Städten selbst kontrollieren. Sie werden auch selbst dafür zuständig sein, falls das Stromnetz zusammenbrechen sollte.
„Win-Win-Lösung“ für beide Seiten
Steinitz nannte das neue Kraftwerk ein „Win-Win-Projekt“ für Israelis und Palästinenser. „Es hilft den Palästinensern, die eine stabilere und bessere Stromversorgung bekommen. Und es hilft Israel, da die Verantwortung [für die Elektrizität in den Gebieten] nicht mehr auf die Schultern der israelischen Elektrizitätsgesellschaft liegt“, so Steinitz. Er fügte hinzu, dass diese Projekt gezeigt habe, dass Zusammenarbeit und Kommunikation zu Fortschritten führe. Er hoffe darauf, dass dieses Kraftwerk ein „Vorbild“ sei , wie Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde kooperieren können, um die Infrastruktur der Palästinenser zu verbessern. Auch Hamdallah dankte Israel für die Zusammenarbeit.
Die größten Probleme mit der Stromversorgung gibt es nicht im Westjordanland, sondern im Gazastreifen. Die von der Hamas beherrschte Regierung im Gazastreifen kann derzeit nur den Strombezug für zwei bis sechs Stunden am Tag gewährleisten. Viele Haushalte betreiben Generatoren.
Foto: Flash90/Miriam Alster