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Israel entzieht Kämpfern für den IS die Staatsbürgerschaft

JERUSALEM, 23.08.2017 (FJ) – Das israelische Innenministerium hat damit begonnen, 19 Israelis die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Grund ist, dass diese für den sogenannten „Islamischen Staat“ kämpfen.

Anfang dieser Woche war ein von Innenminister Arye Deri vorgeschlagenes Gesetz in Kraft getreten, wonach Israelis, die Mitglieder ausländischer Terrororganisationen sind, ausgebürgert werden können. Israels Inlandsgeheimdienst Shin Bet stellte dem Innenministerium in der Folge eine Liste mit 20 Israelis zur Verfügung, die der Dschihadisten-Gruppe IS beigetreten waren.

Ein Mann auf der Liste soll im Kampf für die Gruppe jedoch vor Kurzem ums Leben gekommen sein. Unter den 20 – hauptsächlich sind es arabische Israelis – sind auch zwei Juden, die zum Islam konvertiert waren. Die beiden, eine 28-jährige Frau aus Ashdod und ein 32-jähriger Mann aus Lod, wurden in der ehemaligen Sowjetunion geboren und wanderten früh nach Israel aus. Im Erwachsenenalter seien sie dann zum Islam konvertiert und nach Syrien gereist, um sich der Dschihadisten-Gruppe anzuschließen.

60 Israelis kämpfen bislang für den IS

Unter anderem ist auf der Liste auch ein israelischer Araber, der als Kampfsoldat in der Armee gediente hatte, sowie Einwohner der Städte Fureidis, Kafr Kassem, Jaljulya, Bueina und aus Ostjerusalem zu finden. Der frühere Verteidigungsminister Moshe Ya‘alon hatte den IS im Jahr 2014 zu einer illegalen Organisation erklärt.

Im Oktober 2015 haben die Behörden den ersten bekannten Fall einer Verschwörung des IS verhindern können. Sieben israelische Araber wurden damals angeklagt, weil sie von der Terrorgruppe beauftragt worden waren, militärische Ziele in Israel anzugreifen. Der erste tödliche Angriff, der höchstwahrscheinlich von der Dschihadisten-Gruppe initiiert wurde, geschah im Januar 2016, als ein israelischer Araber in Tel Aviv drei Menschen erschoss. Sechs Monate später erschossen zwei Palästinenser vier Israelis auf dem Sarona-Markt in Tel Aviv.

Arye Deri wird den 19 Israelis auf der Liste in den kommenden Wochen die Staatsbürgerschaft entziehen. Nach Angaben des Shin Bet sind etwa 60 Israelis bislang nach Syrien oder in den Irak gereist, um sich Rebellengruppen – einschließlich dem IS – anzuschließen. Dutzende israelische Araber wurden in den vergangenen Jahren auch vom Shin Bet und der israelischen Polizei verhaftet, weil sie versuchten, dem Islamischen Staat in Syrien und dem Irak beizutreten.

 

Foto: Symbolbild (Flash90/Abed Rahim Khatib), entstanden bei einer Hamas-Demonstration in Gaza

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