Rakete aus dem Sinai schlägt in Gewächshaus für Tomaten ein
JERUSALEM, 10.04.2017 (FJ) – Von der ägyptischen Sinai-Halbinsel aus ist heute eine Rakete auf Israel abgefeuert worden. Sie schlug in einem Cherrytomaten-Gewächshaus des israelischen Dorfes Yucal ein. Dort gab es aber nur geringe Schäden (Foto). Nach Polizeiangaben erlitt ein 50-jähriger Mann einen Schock und musste vom Rettungsdienst behandelt werden.
Israel bereitet sich auf das Passahfest vor. Heute Abend wird in den Familien der traditionelle Sederabend gefeiert. Doch um 11:30 Uhr heulten in der Region Eshkol, im Grenzgebiet zu Ägypten und zum Gazastreifen, die Luftalarm-Sirenen. Chaim Cohen, der Besitzer des Gewächshauses, berichtete israelischen Medien: „Wir hörten die Sirene und rannten in den Schutzraum. Dann gab es eine heftige Explosion, das ganze Haus hat geschwankt.“ Das Gewächshaus sei zwar beschädigt worden, aber glücklicherweise sei niemand ernsthaft verletzt worden. „Wir werden heute Abend feiern wie geplant“, versicherte er.
Islamischer Staat verantwortlich?
Die Armee vermutet, dass eine mit dem Islamischen Staat zusammen arbeitende Terrorgruppe für den Raketenabschuss verantwortlich ist. Zunächst bekannte sich jedoch niemand zu dem Angriff.
Der Raketenbeschuss erfolgte nur wenige Stunden, nachdem Israel den Taba-Grenzübergang zu Ägypten geschlossen hatte. Offenbar hatten die israelischen Sicherheitsbehörden Hinweise auf eine akute Terrorbedrohung. Laut Transportministerium werde der Übergang erst nach Ende des Passahfestes am Dienstag, 18. April, wieder geöffnet. Israelis, die sich gegenwärtig noch auf der Sinai-Halbinsel aufhalten, werden trotz Schließung zurückkehren können. Wegen der hohen Terrorgefahr wurden sie von der israelischen Regierung dazu aufgefordert.
Islamisten in Ägypten sehr aktiv
Die Behörden in Jerusalem beobachten mit Sorge, dass der Islamische Staat und seine Verbündeten in Ägypten sehr aktiv sind. Die Anschläge auf zwei christliche Kirchen am Sonntag, bei denen 43 Menschen getötet und über 100 verletzt wurden, zeigten, wozu die Islamisten in Ägypten im Stande seien, heißt es in einer Stellungnahme der israelischen Behörden.
Bild: Das durch einen Raketeneinschlag beschädigte Gewächshaus im Landkreis Eshkol im Süden Israels.
Foto: Polizei