Palästinenser setzen Saddam Hussein ein Denkmal
KALKILIA, 24.10.2017 (TM) – Palästinensische Aktivisten haben in der Stadt Kalkilia ein Denkmal zu Ehren des früheren irakischen Diktators Saddam Hussein errichtet. Es zeigt Hussein, wie er ein Gewehr in die Höhe reckt. Verantwortlich für das Bauwerk ist die weitgehend unbekannte „Arabische Befreiungsfront“. An der offiziellen Übergabe des Denkmals nahm auch der Bürgermeister von Kalkilia teil, Rafea Rawajbeh, der der Fatah-Partei von Präsident Abbas angehört.
Würdigung eines Kriegsverbrechers
Saddam Hussein war von 1979 bis 2003 Staatspräsident und von 1979 bis 1991 sowie 1994 bis 2003 Premierminister des Irak. Er gilt als brutaler Kriegsverbrecher. Laut „Human Rights Watch“ ließ er bis zu 290.000 Menschen ermorden. Saddam Hussein wurde von einem irakischen Gericht zum Tode verurteilt und am 30. Dezember 2006 gehängt.
Raketen auf Israel abgefeuert
Der irakische Diktator genießt bei vielen Palästinensern hohes Ansehen. Er hatte während des Palästinenseraufstandes („Intifada“) Millionen von Dollar an die Familien von Selbstmordattentätern bezahlt. Während des Golfkrieges 1991 ließ er Scud-Raketen auf Israel abfeuern. Daraufhin schmückte die radikalislamische Hamas Laternen im Gazastreifen mit Saddam-Postern und veranstaltete Demonstrationen zu seinen Ehren.
Kalkilia ist eine palästinensische Stadt mit rund 50.000 Einwohnern im nordwestlichen Teil der umstrittenen Gebiete. Sie zählt zur Zone A, die ausschließlich von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet wird. Die Arabische Befreiungsfront hat auch in anderen palästinensischen Gemeinden Saddam-Denkmäler errrichtet.
Bild: Saddam Hussein wird am 13. Dezember 2003 von amerikanischen Soldaten in Tikrit festgenommen. Foto: US Army