zurück zu Aktuelles

Farbiger 1.500 Jahre alter Mosaikboden mit Inschrift in Ashdod entdeckt

von Ulrich W. Sahm

JERUSALEM, 24.11.17 – Ein farbiges Mosaik, vermutlich der Fußboden einer Kirche oder eines Klosters ist im Süden der israelischen Stadt Ashdod gefunden worden. Er enthält eine Inschrift mit dem Baujahr nach dem georgischen Kalender. Dies ist die erste georgische Kirche oder das erste georgische Kloster, welches jemals an der israelischen Küste bei Ashdod entdeckt wurde. Die dritte Ausgrabungssaison leitete Dr. Alexander Fantalkin von der Archäologie- und Altorientalischen Zivilisationsabteilung der Universität Tel Aviv in Zusammenarbeit mit Prof. Angelika Berlejung von der Universität Leipzig.

Das Mosaik wird vorsichtig freigelegt

Das Mosaik wird vorsichtig freigelegt

Früheste Verwendung des georgischen Kalenders

Die antike Stadt Ashdod-Yam war in der byzantinischen Zeit eine der wichtigsten Städte an der Küste des Landes Israel. Sie wurde damals Azotus Paralios genannt. Die Madaba Karte aus dem sechsten Jahrhundert zeigt sie mit öffentlichen Gebäuden, darunter Kirchen und einer von Kolonnaden flankierte Straße.

Die Ausgrabung enthüllte ein bemerkenswertes Mosaik mit einer vierzeiligen Gedenkinschrift auf Griechisch. Die Inschrift erwähnt Bischof Prokop, an dem Tag, an dem die Kirche eingeweiht wurde und das Jahr ihrer Erbauung: “[Durch die Gnade Gottes (oder Christus)], diese Arbeit wurde von der Stiftung unter Procopius, unserem heiligsten und heiligsten Bischof, im Monat Dios der dritten Indiktion, Jahr 292, ausgeführt.”

Das Archäologen-Team legt das Mosaik frei

Das Archäologen-Team bei der Arbeit

Laut Dr. Leah Di Segni von der Hebräischen Universität von Jerusalem, entspricht das Datum nach dem georgischen Kalender dem Jahr 539 n. Chr.
“Dies ist das früheste Auftreten der Verwendung des georgischen Kalenders im Land Israel, viele Jahre bevor er in Georgien selbst verwendet wurde”, erklärte die Professorin. Laut historischen Quellen lebte der berühmte georgische Fürst und Bischof Peter der Iberer vor seinem Tod in Ashdod-Yam. “Und jetzt scheint es, dass wir tatsächliche Beweise für seinen Einfluss auf die byzantinische Stadt aufgedeckt haben.”

Fotos: Israel Antiquities Authority

Weitere News aus dem Heiligen Land