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Israels Botschafter enttäuscht von Angela Merkel

BERLIN / JERUSALEM, 15.12.17 (FJ) – Der israelische Botschafter Jeremy Isscharoff hat in der Jerusalem-Frage die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert. Der Botschafter sei „sehr enttäuscht“, dass Merkel nicht die Position von US-Präsident Donald Trump teile, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen.

Trump habe nichts anderes getan, als die Realität in Jerusalem festzuhalten. „Ich habe einen friedlichen Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern nur für möglich, wenn Jerusalem als Hauptstadt anerkannt wird,“ sagte Issacharoff der Funke-Mediengruppe. Der Anstieg jüdischer Siedlungen im sogenannten Westjordanland werde vor allem in Europa „überbewertet“.

Siedlungen verhindern keinen Frieden“

Issacharoff ist sich sicher, „Israel wird sich weiter zurückziehen, wenn die EU Israel weiter unter Druck setzt.“ Das sei kontraproduktiv, so der israelische Botschafter. Die Siedlungen hätten weder einen Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten noch zwischen Israel und Jordanien verhindert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel teilte kürzlich mit, sie teile Trumps Haltung nicht, „weil der Status von Jerusalem im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung auszuhandeln ist“.

AfD-Fraktion fordert Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels

Die AfD-Fraktion hat die Bundesregierung aufgefordert, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf einen Antrag der Bundestagsfraktion, der laut Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier in der nächsten Sitzungswoche eingebracht werden soll. Außerdem wird gefordert, dass die Bundesrepublik ihre Botschaft aus Tel Aviv nach Jerusalem verlegen solle. Zudem kritisiert Frohnmaier die Haltung der Bundesregierung, die betonte, dass eine Anerkennung der ist-Situation den Friedensprozess mit den Palästinensern behindern würde. Dies sei nicht überzeugend, da Israel bereits „seit 1949 die faktische Herrschaft über den Westteil und seit 1967 über den Ostteil Jerusalems“ ausübe.

Foto: Botschaft Israel

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