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Satelliten sollen kontaminierte Böden identifizieren

JERUSALEM, 12.02.2018 (FJ) – Der israelische Mini-Forschungssatellit „Venus“ sendet bereits fleißig Daten und zeigt, wo Böden kontaminiert sind. Eine junge israelische Wissenschaftlerin hat die Methode zur Überwachung der Umweltverschmutzung aus dem Weltall entwickelt. Die derzeit laufenden Tests haben eine hohe Konzentration von Schwermetallen an verschiedenen Orten nahe Jerusalem, Haifa und Ramat Hovav im Negev ergeben.

Bleigehalt 18mal höher als empfohlen

Dr. Lonia Friedlander von der Ben-Gurion-Universität Negev arbeitet an der Technik, die Proben aus verschmutzten Gebieten mit Satelliten-Bildern der kontaminierten Gegend abgleicht. Dazu hat Friedlander in verschiedenen Teilen des Landes und auch im Ausland fleißig Proben gesammelt. Friedlander fand heraus, dass der Bleigehalt an einigen Orten in der Gegend von Jerusalem 7.000 Milligramm pro Kilogramm Boden betrug, während die empfohlene Menge im Boden bei 400 mg/kg liegt – das ist also 18-mal mehr als die empfohlene Höchstgrenze.

Das übermäßige Vorkommen der Schwermetalle im Boden, Grundwasser und in der Luft kann gesundheitliche Probleme verursachen. Akute Bleivergiftung kann zu Blindheit, Nierenversagen und Darmproblemen führen. Kleine Kinder sind besonders anfällig, da sie häufig auf dem Boden spielen und ihre Hände an den Mund führen. Sind Kinder regelmäßig Schwermetallen ausgesetzt, kann das zu Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensstörungen führen.

Verschmutzung hat der Mensch verursacht

Schwermetalle belasten die Umwelt. Industrie, Bergbau und Chemie wurden Jahrzehntelang schlecht kontrolliert und in der Abfallbehandlung wird wird zu wenig gemacht“, erklärt Friedlander. „Wir glauben, dass die Ursache für die Verschmutzung durch Schwermetalle von Menschen und der Industrie kommt, Abfälle wurden in abgelegenen Gebieten verbrannt, Kabel, Industrieabfälle und Schrott wird einfach irgendwo abgeladen.“

Friedlanders Studie wird zu einer stärkeren Nutzung der Satelliten-Bilder führen, um die kontaminierten Gegenden ohne Feldforschung zu identifizieren. Das spart Zeit und Geld.

Das Foto zeigt Dr. Lonia Friedlander beim Proben sammeln (Quelle: privat).

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