Drei Verletzte durch Terrorangriff mit Auto in Acre
ACRE, 04.03.2018 (TM) – Ein Araber hat am Sonntag in der nordisraelischen Stadt Acre drei Menschen mit seinem Geländewagen verletzt. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus. Der 52 Jahre alte Täter wurde durch Schüsse gestoppt. Der Rettungsdienst brachte ihn in kritischem Zustand ins Krankenhaus.
Opfer durch die Luft geschleudert
Bei den Verletzten handelt es sich um zwei Soldaten und einen Grenzpolizisten. Keiner von ihnen schwebt nach offiziellen Angaben in Lebensgefahr. Den Hergang beschreiben die Behörden so: Der Täter habe zunächst in der Nähe des Stadtmarkts einen Soldaten mit hoher Geschwindigkeit angefahren. Das Opfer wurde meterweit durch die Luft geschleudert. Dann fuhr er zum Bahnhof und rammte seinen Wagen in dort wartende Fußgänger. Unter den Verletzten war ein Grenzpolizist, der seine Waffe zog, auf den Terroristen schoss und ihn außer Gefecht setzte. Es fielen noch weitere Schüsse, vermutlich von israelischen Soldaten, die sich in der Nähe aufhielten.
Ärger über Strafzettel
Ein Augenzeuge berichtete israelischen Medien, der Terrorfahrer habe kurz vor der Tat einen Strafzettel über 1000 Schekel (rund 236 Euro) erhalten, weil er sein Fahrzeug unberechtigt auf einem Behindertenparkplatz abgestellt hatte. Sein Ärger darüber könnte der Auslöser für die Tat sein. Die Polizei sprach von einem „sehr ernsten“ Vorfall. Die Identität des Täters sei bekannt, es handle sich um einen Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft aus der nordisraelischen Stadt Shfaram. Sein persönliches Umfeld werde nun durchleuchtet. Die Untersuchung des Vorfalls, Fundsachen am Tatort und die Dokumentation des Vorfalls durch eine Überwachungskamera hätten ergeben, dass es sich um einen nationalistisch motivierten Terroranschlag handle, so die Polizei am Nachmittag.
Beispiel für Koexistenz
Acre, auch Akkon oder Akko genannt, ist eine alte Hafenstadt an der Mittelmeerküste, wenige Kilometer von Haifa entfernt. Die Stadt hat rund 50.000 Einwohner. In der Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, leben fast ausschließlich israelische Araber, in der Neustadt überwiegend jüdische Israelis. Acre galt bisher als Beispiel für ein friedliches Zusammenleben der beiden Gruppen.
Bild: Polizisten bei der Spurensicherung am Tatort. Foto: United Hatzalah