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Historischer Schritt: Direktflug von Indien nach Israel über Saudi-Arabien

JERUSALEM, 07.03.2018 (TM) – Die Fluggesellschaft Air India bietet vom 22. März an einen Direktflug von Neu Dehli nach Tel Aviv an. Die Inder haben die Genehmigung erhalten, Saudi-Arabien zu überfliegen. Das verringert die Flugzeit um rund zwei Stunden. Die Entscheidung der Saudis hat historische Ausmaße: Überflugrechte mit Ziel Israel waren bislang stets verweigert worden.

El Al benachteiligt“

Beobachter werten den Schritt als Meilenstein in der Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten in der Region. Air India will den siebenstündigen Flug künftig drei Mal pro Woche anbieten. Bisher gibt es nur einen Direktflug vom Ben-Gurion-Flughafen nach Mumbai, den die israelische El Al betreibt und der 8,5 Stunden dauert. Die El Al ist aber gezwungen, große Umwege in Kauf zu nehmen, da arabische Staaten die weiß-blauen Airliner mit dem Davidsstern nicht in ihren Luftraum einfliegen lassen. Israel hat sich deshalb bereits an die internationale Zivilluftfahrtbehörde gewandt. Es sei ein Akt der Diskriminierung, der El Al den Flug über Saudi-Arabien zu verbieten, heißt es in dem Schreiben. Air India habe nun einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Kontakte zu Indien verstärkt

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte in den vergangenen Monaten die Kontakte zu Indien ausgebaut. Er hatte sich für die Überflugrechte der Air India eingesetzt und macht sich nun dafür stark, dass die israelische Luftlinie ebenfalls eine entsprechende Genehmigung erhält. Bei seinem Indien-Besuch im Januar hatte er eine „effiziente und direkte Flugroute“ als wichtiges Ziel bezeichnet.

El Al ist die größte Fluggesellschaft Israels und hat ihren Sitz auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Der Ausdruck El Al findet sich in der Bibel und bedeutet „nach oben, zu Gott hin.“ Die Fluggesellschaft gilt als besonders sicher.

Israel unterhält keine diplomatischen Kontakte zu Saudi-Arabien. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass Jerusalem und Riad hinter den Kulissen eng zusammen arbeiten, wenn es um die Bekämpfung des Iran geht. Der saudische Kronprinz Muhammad bin Salman gilt als Reformer, der für neue Ideen und eine Annäherung offen ist. Die Sunniten in Saudi-Arabien beobachten den wachsenden Einfluss des schiitischen Mullah-Regimes in Teheran mit großer Sorge. Auch Israel sieht sich von Teheran ständig bedroht.

Bild: Eine Boeing 777-337ER der Air India. Foto: Eluveitie

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