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Ex-General: Iran versorgt Hisbollah mit Chemiewaffen

JERUSALEM, 08.03.2018 (FJ) – Der Iran baut und erprobt in Syrien Kurz- und Mittelstreckenraketen, die mit chemischen Sprengköpfen versehen sind und sich bereits im Besitz der Hisbollah-Miliz befinden. Das hat der ehemalige syrische General Zuhair al-Saqit der israelischen Tageszeitung Maariv berichtet. Al-Saqit leitet das „Zentrum für Aufdeckung und Überwachung des Einsatzes chemischer Waffen“ in Belgien.

Der Iran sei nach wie vor ein wichtiger Lieferant chemischer Waffen für das Regime von Syriens Machthaber Bashar Assad. Das Regime in Teheran lasse weiterhin chemische Waffen auf syrischem Staatsgebiet entwickeln, erklärt al-Saqit. Ein großer Teil der syrischen Chemiewaffenbestände sei an die Hisbollah übergeben worden. So seien sie vor den internationalen Inspektoren verborgen worden. Die schiitische Hisbollah („Partei Allahs“) bedroht vom Südlibanon aus Israel und verfügt dort über ein riesiges Raketenarsenal. Die Europäische Union betrachtet die Hisbollah-Miliz als Terrororganisation.

Chemiewaffen könnten Israel treffen

Iranische Wissenschaftler, Techniker und Militärs haben dem Bericht zufolge Raketen mit chemischen Sprengköpfen und einer Reichweite von fünf bis 35 Kilometern entwickelt. Diese können in Fahrzeugen innerhalb Syriens oder über die Grenze transportiert werden, erklärte al-Saqit. Der ehemalige General sei nach Paris gegangen, um die europäischen Regierungen zu warnen. Denn die Gefahr durch Chemiewaffen sei entgegen der landläufigen Meinung noch lange nicht vom Tisch: „Die syrische Armee und die sie unterstützenden Milizen führen tägliche Angriffe auf die Bevölkerung aus, regelmäßig wird Chlorgas verwendet. Erst gestern gab es einen solchen Angriff”, sagte er.

Weigerung Chemiewaffen gegen Zivilisten einzusetzen

Al-Saqit trat im Jahr 2013 aus der syrischen Armee aus und verließ sein Land, nachdem er für die wissenschaftliche Entwicklung von chemischen Kampfwaffen im syrischen Bürgerkrieg verantwortlich gewesen war. Er weigerte sich, chemische Waffen gegen Zivilisten einzusetzen.

Das Zentrum, das er heute leitet, sammelt Proben aus dem Kriegsgebiet, untersucht sie und veröffentlicht die Beweise. Im Gegensatz zur offiziellen Haltung des Regimes seien die Videos aus Syrien, die die Opfer von chemischen Angriffen zeigen, nicht nachgestellt, sondern echt.

Nordkorea lieferte Syrien Chemiewaffen

In der Frage der syrischen Zusammenarbeit mit Nordkorea bestätigte al-Saqit, dass das kommunistische Regime Syrien tatsächlich mit chemischen Waffen beliefert und bei deren Installation und Operation gegen Zivilisten geholfen habe. Er berichtete auch, dass er in seiner Eigenschaft als leitender Offizier in der syrischen Armee nordkoreanische Offiziere begleitet habe, die gekommen seien, um über chemische Waffen für die verschiedenen Einheiten zu beraten.

Der Einsatz von Chemiewaffen ist nach internationalm Recht verboten. Die Chemiewaffenkonvention, ein internationales Übereinkommen von Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, untersagt die Entwicklung, Herstellung, den Besitz, die Weitergabe und den Einsatz chemischer Waffen.

Bild: Amerikanische Soldaten bei einer Übung, in der der Schutz vor Chemiewaffen trainiert wird. Foto: US Navy / Michael B. Watkins

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