zurück zu Aktuelles

Spannungen zwischen Israel und dem Iran nehmen weiter zu

TEHERAN / JERUSALEM, 02.05.2018 (FJ) – Raketenangriffe in Syrien haben Sorgen vor einem direkten militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Iran geschürt.
Ein hochrangiger iranischer Beamter gab am Dienstag bekannt, die Islamische Republik werde „zur passenden Zeit und am richtigen Ort“ auf einen angeblich israelischen Raketenangriff antworten, der mehrere iranische Truppen in Syrien tötete. Alaeddin Boroujerdi, Vorsitzender des Nationalen Sicherheitskomitees des iranischen Parlaments, äußerte sich damit als Erster zu dem Angriff auf einen Außenposten im syrischen Hama von Sonntag Abend. Es wird allgemein angenommen, dass Israel für die Attacke verantwortlich ist. Laut Angaben von Kriegsbeobachtern sowie iranischen Medien kamen bei dem Anschlag mehr als ein Dutzend regimetreuer Kämpfer ums Leben. Viele davon seien Iraner. „Der militärische Angriff der Zionisten auf unsere Militärberater in Syrien gibt uns das Recht, am richtigen Ort und zu angemessener Zeit zu reagieren“, sagte Boroujerdi auf einer Pressekonferenz in der syrischen Hauptstadt.

„Woche für Woche Drohungen aus dem Iran“
Israel fühlt sich von der militärischen Präsenz des Iran in Syrien bedroht. Israel wirft dem Iran vor, heimlich an der Atombombe zu bauen, und will verhindern, dass sich Streitkräfte des Mullah-Regimes in Syrien festsetzen. (Fokus Jerusalem berichtete). „Drohungen aus dem Iran kommen Woche für Woche“ ließ Verteidigungsminister Avigdor Liebermann verlauten. Sollte der Iran diesen Taten folgen lassen, werde Israel angemessen reagieren. Liebermann kritisierte alle Staaten, die sich weigerten im Iran eine Bedrohung zu sehen und warf ihnen vor, „den Kopf in den Sand zu stecken“. Sie ignorierten dass der Iran „Meinungsfreiheit und Minderheiten unterdrückt“ sowie wirtschaftliche Vorteile aufgrund der falschen Annahme erhalte, keine Atomwaffen herstellen zu wollen. „Israel kann die Bedrohung des Irans nicht ignorieren“, schloss er.

Der Angriff am Sonntagabend in Syrien führte zu neuen Spannungen. Es wird davon ausgegangen, dass Israel im vergangenen Jahr mehrere Angriffe auf Positionen im Iran in Syrien unternommen hat. Zumeist, um Waffentransporte an die Hisbollah-Miliz im Südlibanon zu verhindern.Üblicherweise kommentieren israelische Behörden solche Angriffe nicht. Der Iran ist ein wichtiger Verbündeter des syrischen Präsidenten Bashar Assad und hat Tausende Kämpfer nach Syrien geschickt, um seine Truppen im siebenjährigen Bürgerkrieg zu unterstützen. Boroujerdi traf sich am Montag mit Assad in Damaskus und bejubelte „wichtige Siege“ in ihrem gemeinsamen Kampf. Am Montag sagte Irans Oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei, die Zeiten, in denen die Feinde des Iran ungeschoren davon kämen, seien vorbei.

Bild: Seminar für Mullahs in Qom, Iran. Foto: Ninaras / Wikipedia

Weitere News aus dem Heiligen Land