Bombenleger und Brandstifter am Gazastreifen
JERUSALEM / GAZA, 27.05.2018 (TM) – Die Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“ hat Israel Vergeltung angedroht. Drei ihrer Kämpfer waren am Sonntag bei einem israelischen Angriff auf den Gazastreifen getötet worden. Ein israelischer Panzer hatte auf eine Stellung der Terroristen gefeuert, weil diese einen Sprengsatz am Grenzzaun deponiert hatten.
Terrorgruppe vom Iran unterstützt
Der Sprengsatz war tückisch: Er sah aus wie ein Bolzenschneider, der am Grenzzaun zurückgelassen worden war. Ein Roboter der Armee brachte die getarnte Bombe zur Explosion. „Ziel der Terroraktion war es, israelische Soldaten zu verletzen“, heißt es im Bericht des Militärs. Üblicherweise gehen die israelischen Streitkräfte nach derartigen Terroraktionen gegen die im Gazastreifen regierende Hamas vor. Dass dieses Mal ein Posten des Islamischen Dschihad angegriffen wurde, lässt darauf schließen, dass Israels Geheimdienste verlässliche Hinweise auf die Täter hatte. Der Islamische Dschihad wird vom Iran unterstützt.
Vier Palästinenser überwinden Grenzzaun
Auch am Samstag gab es einen Angriff auf den Gaza-Grenzzaun. Vier Palästinensern gelang es, israelisches Gebiet zu erreichen. Sie blieben etwa eine Minute lang, warfen einen Brandsatz und ließen eine Botschaft zurück: „Rückkehr in das Land Palästina“. Danach zogen sie sich in den Gazastreifen zurück.
Während des Wochenendes habe es mehrere Versuche gegeben, nach Israel einzudringen, erklärte ein Militärsprecher. Zudem seien Dutzende von Lenkdrachen mit Brandsätzen über die Grenze nach Israel geflogen und hätten dort mehrere Feuer verursacht. In den vergangenen vier Wochen habe es rund 300 „Luftangriffe“ mit „Feuerdrachen“ gegeben, meldete das israelische Fernsehen. Die Folge: rund 100 Brände und ein großer Schaden für die israelischen Landwirte.
Luftangriffe gegen Hamas-Stellungen
In der Nacht zum Sonntag flog die israelische Luftwaffe mehrere Angriffe auf Hamas-Stellungen im südlichen Gazastreifen. Der Einsatz der Kampfflugzeuge sei eine Reaktion auf die anhaltenden Versuche, den Grenzzaun zu durchbrechen, hieß es. Laut Gesundheitsministerium in Gaza wurde bei den Angriffen niemand verletzt.
Israel wirft der radikal-islamischen Hamas vor, sie stachle die Gazabewohner an, gegen den Grenzzaun vorzugehen. Frauen und Kinder würden dabei als menschliche Schutzschilde missbraucht. Die Hamas soll zudem palästinensische Familien dafür bezahlt haben, mit möglichst vielen Kindern im Kampfgebiet zu erscheinen.
BILD: Die jüngsten Krawalle am Gazastreifen: Junge Männer werfen Steine, Brandsätze und kleine Sprengsätze auf israelische Grenzsoldaten. In den internationalen Medien werden die Randalierer häufig als „friedliche Demonstranten“ beschrieben. Foto: IDF