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„Wirf mal ein rohes Ei vom Turm!“ – Wettbewerb im Gedenken an einen außergewöhnlichen jungen Forscher

von Elisabeth Lahusen

HAIFA, 03.06.2018 – Forscher der renommierten Technischen Universität in Haifa haben mehrere Nobelpreise gewonnen, neue Methoden zur Erkennung von Lungenkrankheiten entwickelt und können Nano-Satelliten synchronisiert starten. Aber wissen die Leute in Haifa auch, wie man ein rohes Ei aus 40 Meter Höhe herunter wirft, ohne dass es kaputt geht? Der witzige Test ist seit 1997 Teil eines jährlichen Wettbewerbs an der Universität, welcher sich „TechnoBrain“ nennt. Die Herausforderung besteht darin, ein Gerät zu bauen, mit dem ein rohes Ei aus 40 Metern Höhe innerhalb kürzester Zeit unbeschadet landen kann. Die Idee dazu stammt vom ehemaligen Studenten Neev-Ya Durban, welcher 2003 ermordet wurde. Unter Federführung des damals 20-jährigen Neev-Ya ging der „EggCopter-Wettstreit“ erstmalig an den Start. Der Kontest wurde sofort ein voller Erfolg – forderte er den Studenten doch einiges an Kreativität in Umsetzung und Gestaltung ab.

Dieses Jahr gewann Familie Zimmerman vom Kibbutz EinHarodIchud mit einer originellen Konstruktion: vier Eier, durch einen nestartigen Schwamm geschützt, wurden in einer leeren Wasserflasche mit Fallschirm herunter geworfen. Ein Ei blieb intakt. Hunderte Zuschauer waren begeistert. Durbans Eltern, beide Professoren an der Technischen Universität, waren Teil der Jury. „Neev-Yas Vision und Traum wurden voll erfüllt“, glaubte sein Vater. „Die heutige Konkurrenz war herzerwärmend – was wir sahen, war die Quintessenz von Technik.“

Neev-Ya: Ingenieur mit Künstlerseele

Neev-Yas große Leidenschaft waren die Naturwissenschaften. Noch während der Oberstufe eignete er sich ein breites Wissen in Luftfahrt, Robotik und technischen Patenten an. Für das Abschluss-Projekt seines Studiums wurde ihm auf der „Israelischen Konferenz der Luft- und Raumfahrtwissenschaften“ im Jahr 2000 eine Auszeichnung für herausragende Leistungen verliehen. Sein ehemaliger Kommandant nannte ihn „einen Ingenieur mit der sensiblen Seele eines Künstlers“. 1999 kreierte und organisierte Neev-Ya noch den „TechnoBrain 2“ und das „Candle-Mobilé“. Hier gibt es eine einzigartige Energiequelle – zwei brennende Sabbatkerzen.

Durban verstarb 2003 auf tragische Weise: er wurde bei einem Überfall in Tel Aviv ermordet.

Titelbild: Neev-Ya Durban beim Techno-Brain-Wettbewerb 1997.  Foto: Screenshot YouTube-Video.

 

Bild: Sind die Eier in diesem Apparat für den Fall aus 40 Metern Höhe gewappnet? Foto: Screenshot YouTube-Video.

 

 

 

Video: Der erste „EggCopter-Wettstreit“ im Jahr 1997:

https://www.youtube.com/watch?v=iIkfv2U3dV0

Video: Der „EggCopter-Wettstreit 2018:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=P3B96vpTCQ0

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