zurück zu Aktuelles

Israelische Zahnklinik für Flüchtlinge in Kenia

von Elisabeth Lahusen

JERUSALEM / NAIROBI, 26.07.2018 (FJ) – Die israelische Hilfsorganisation IsraAID hat eine mobile Zahnklinik im Kakuma-Flüchtlingslager in Kenia eröfnet. Das Projekt wurde von freiwilligen Ärzten aus Israel und den USA geleitet und bot chirurgische Eingriffe, Routineuntersuchungen sowie kostenlose Zahnpflegemittel an. Für die Menschen vor Ort eine dringend notwendige Unterstützung, denn es gibt nur eine einzige Zahnarztpraxis für die circa 183.000 Flüchtlinge im Camp. „Wenn dein Zahn schmerzt, kannst du hierherkommen und die Hilfe bekommen, die du brauchst“, erzählt Malachi, ein Flüchtling aus dem Südsudan. „Wo ich herkomme, kannst du schmerzende Zähne nicht entfernen, weil es Krieg gibt. Es gibt keine Krankenhäuser mehr. Als ich hierherkam hörte ich, es gäbe Ärzte, die Zähne entfernen könnten. Ich war so dankbar.“
IsraAID hilft seit 2011 in Kakuma
Das Camp Kakuma im Nordwesten Kenias ist eines der ältesten und größten Flüchtlingslager der Welt. Hütten aus Blech und Lehm bieten nur wenig Schutz vor Sandstürmen und heißen Temperaturen. Trotz dieser Herausforderungen hat das Lager seit seiner Gründung im Jahr 1992 viele Tausende Frauen, Männer und Kinder auf der Flucht vor Konflikten im Südsudan, Somalia, der Demokratischen Republik Kongo und dem Sudan beherbergt. IsraAID startete seine Aktivitäten in Kakuma bereits im Jahr 2011. Die wenigen einheimischen Zahnarzthelfer sehen normalerweise mehr als 100 Patienten pro Tag, haben aber nur begrenzten Zugang zu notwendigen Instrumenten und Hygienemitteln. Es gibt kaum Platz, um der großen Nachfrage nach zahnmedizinischer Hilfe gerecht zu werden.

Eine IsraAID-Helferin im Kakuma Flüchtlingslager in Kenia.

Eine IsraAID-Helferin im Kakuma Flüchtlingslager in Kenia.

Hilfsorganisation IsraAID – globale Unterstützung aus Israel
Seit 2001 ist IsraAID ein Synonym für schnelle Reaktion auf humanitäre Krisen weltweit. Ihre Notfallteams bieten medizinische Versorgung, technische Hilfe und psychische Unterstützung. 300 Hauptamtliche und 1500 freiwillige Helfer versorgen zurzeit in 46 Ländern die Menschen mit Unterkünften, sowie Wasser-, Sanitär- und Hygienelösungen. Die Organisation wird privat finanziert von Spendern in Israel und den USA, sowie von Partnerorganisationen wie B’nai B’rith. Doch IsraAID hilft nicht nur im akuten Notfall: Die Organisation führt zusammen mit lokalen Partnern auch langfristige Hilfsprogramme in 16 Ländern durch. Im Jahr 2017 richtete IsraAID den Global Refugee Fund ein, um rasch auf Flüchtlingsnotfälle reagieren zu können. Das Hilfswerk unterstützt verschiedene Initiativen weltweit, um Flüchtlingen zu helfen, ihre oft schwere Vergangenheit zu verarbeiten, ihre instabile Gegenwart zu bewältigen und sich eine neue Zukunft aufzubauen.

Titelbild: Ein Mitarbeiter von IsraAID bei seinem Einsatz in Kenia. Quelle: Facebookseite von IsraAID. Abgerufen am 26.07.2018.
Bild: Eine IsraAID-Helferin im Kakuma Flüchtlingslager in Kenia. Quelle: Facebookseite von IsraAID. Abgerufen am 26.07.2018.

Weitere News aus dem Heiligen Land