Nach Feuerdrachen: Feuerwehrkräfte protestieren gegen erschwerte Arbeitsbedingungen
TEL AVIV, 06.08.2018 (FJ) – Feuerwehrkräfte aus Israel haben am Montagmorgen in Tel Aviv gegen die erschwerten Arbeitsbedingungen im Feuerwehr- und Rettungsdienst protestiert. Sie prangern erschwerte Arbeitsbedingungen an, angesichts der vielen Einsätze in diesem Jahr. Vor allem die Kämpfe gegen die Feuerdrachen und Brandballone an der Gaza-Grenze habe den Einsatzkräften schwer zugesetzt. In den vergangenen vier Monaten wurden mehr als 1.300 Feuer entlang der Grenze registriert. Hunderte Feuerwehrleute sind dort seit April im Dauer-Einsatz.
„Leben der Feuerwehrkräfte könnte in Gefahr sein“
Mit Unterstützung des Vorsitzenden der Gewerkschaft Histadrut, Arnon Bar David, forderten die Feuerwehrleute den Kommissar des Feuerwehr- und Rettungsdienstes, Brigadegeneral Dedi Simchi, auf, die vor eineinhalb Jahren vereinbarten Kollektivverträge endlich zu unterzeichnen und dem „Missbrauch und Einschüchterung gegen die Feuerwehrkräfte“ ein Ende zu setzen.
Avi Ankori, Vorsitzender des Feuerwehrverbandes, erklärte: „Dedi Simchi wird durch seine Einsparungen die Feuerwehr zu Tode sparen, sein Handeln könnte das Leben von Feuerwehrleuten und Menschen kosten!“ Aus Ankoris Sicht werde an den falschen Stellen gespart.
Feuerwehrkräfte fordern Rücktritt ihres Chefs
Bereits im Januar unterzeichneten mehr als 2.000 Feuerwehrleute aus ganz Israel ein Misstrauensschreiben, in dem Simchis Rücktritt gefordert wurde. Simchi ist 53 Jahre alt und hat eine jahrzehntelange Laufbahn beim israelischen Militär hinter sich.
Ankori beschuldigt Simchi, ein über viele Jahre aufgebautes System zu zerstören. „Er verletzt unterzeichnete Arbeitsverträge, während er versucht, eine zivile Organisation in eine militärische Organisation umzuwandeln“, äußerte sich Ankori gegenüber der „Jerusalem Post“. Ankori arbeitet seit 25 Jahren als Feuerwehrmann in Haifa. So etwas wie zu Simchis „Herrschaft“ habe er noch nie erlebt.
„Sicherheit der Feuerwehrleute muss gewährleistet sein“
„Die Bürger Israels sollten besorgt sein, dass der Kommissar die Anzahl der Feuerwehrleute an den großen Stationen unter die sogenannte rote Linie senkt, um die südlichen Regionen zu verstärken“, warnte Ankori und fügte hinzu, dass dies zu einer gefährlichen Situation in Notsituationen in Wohngebieten führen könnte. Er warnte auch, dass die Ausbeutung der Feuerwehrleute zu einem Zusammenbruch des Systems führen könnte. „Wir werden nicht ruhen, bis die Sicherheit der Feuerwehrleute und der Bürger Israels gewährleistet ist“, versprach Ankori.
Foto: Yonatan Sindel / Flash90. Bild vom Juni 2018.