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Israelin überfahren und getötet – Terroranschlag oder Verkehrsunfall?

HAVAT GILAD, 16.08.2018 (TM) – Eine Frau ist am Donnerstagabend nahe der Siedlung Havat Gilad in Samaria von einem palästinensischen Taxi überfahren worden. Sie starb noch an der Unfallstelle (Foto). Der Fahrer des Wagens ist zunächst geflohen. Die israelische Armee hat daraufhin die Gegend abgeriegelt und nach ihm gesucht. Kurz darauf stellte sich der 63-Jährige der palästinensischen Polizei. Die Ermittler halten den Vorfall für einen möglichen Terroranschlag. Aber auch ein Verkehrsunfall mit Fahrerflucht sei nicht auszuschließen, hieß es.

Die etwa 40 Jahre alte Frau wurde von dem Auto erfasst, als sie eine Straße in der Nähe der Siedlung überqueren wollte. Havat Gilad wurde 2002 als illegaler Außenposten in der Nähe von Nablus errichtet und mehrfach von der Armee zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Im Februar 2018 wurde er als jüdische Siedlung anerkannt und an die Strom- und Wasserversorgung angeschlossen. Wenige Tage zuvor war der Rabbiner des Ortes, Raziel Shevach, Vater von sechs Kindern, von vermutlich palästinensischen Attentätern erschossen worden. In der Nähe des damaligen Tatorts wurde nun die Frau überfahren. Ihre Identität wurde nicht bekannt gegeben, zuvor soll ihre Familie benachrichtigt werden.

Mitarbeiter des Rettungsdienstes berichteten, die Frau habe bei ihrem Eintreffen bereits nicht mehr geatmet, ihr Herz habe nicht mehr geschlagen. Wiederbelebungsmaßnahmen seien erfolglos geblieben. Der Leiter des Regionalrates von Samaria, Yossi Dagan, kam zum Tatort und besprach sich dort mit dem Einsatzleiter der Armee. Er sprach von einem „sehr schweren Vorfall.“ Die Straße 60 sei dort gut beleuchtet, es gebe keine Bremsspuren. Dies spreche „für einen kaltblütigen Mord an einer Bewohnerin Samarias.“ Vom Militär hieß es dagegen am späten Abend , ein Unfall sei deutlich wahrscheinlicher als ein Anschlag.

Foto: Roi Hadi / Samaria Regional Council

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