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Israel und Hamas verhandeln über Waffenstillstand

JERUSALEM / TEL AVIV, 17.08.2018 (FJ) – Mit Ägypten als Vermittler verhandeln Israel und die Hamas über eine Regelung zu einem Waffenstillstand. Die Regelung sieht unter anderem eine einjährige Waffenruhe, sowie mehrere Maßnahmen vor, die die prekäre Wirtschaftslage im Gazastreifen verbessern sollen. Das berichteten israelische Medien mit Bezug auf den Fernsehsender Al Mayadeen TV, der der Terrororganisation Hisbollah nahe steht. Im Rahmen der Regelung soll Katar für die Gehälter von Hamas-Regierungsbeamten in Gaza aufkommen, sowie die Stromversorgung in der Küsten-Enklave bezahlen. Diese Zahlungen hatte Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas Anfang des Jahres eingestellt, um die Terrorgruppe Hamas dazu zu zwingen, die Kontrolle über Gaza aufzugeben. Außerdem werde über einen „Flottenkorridor“ zwischen Zypern und Gaza verhandelt, über den Güter nach Gaza geliefert werden können. Auch der Bau eines Hafens unter israelischer Sicherheitsaufsicht auf der Sinai-Halbinsel soll Gegenstand der Verhandlungen sein. Sollte die Waffenruhe dann das geplante Jahr lang eingehalten werden, könnte eine Verlängerung ausgehandelt werden.
Bereits am Mittwoch hatte Israel den Warenübergang Kerem Schalom wieder geöffnet.
Ägyptischer Geheimdienstchef zu Verhandlungen in Tel Aviv
Kurz zuvor hatte die arabische Zeitung Al-Hayat mit Sitz in London berichtet, dass der ägyptische Geheimdienstchef Abbas Kamel sich in Tel Aviv mit hochrangigen Vertretern der israelischen Armee getroffen habe, um einen langfristigen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln. Dabei sei es auch um einen möglichen Gefangenenaustausch gegangen. Die Hamas hält zwei israelische Zivilisten, sowie die sterblichen Überreste zweier getöteten israelischen Soldaten im Gazastreifen fest. (Fokus Jerusalem berichtete.) „Ohne die Rückkehr unserer Bürger und Soldaten und eine Garantie für langfristige Ruhe an der Grenze kann es keine wirkliche Übereinstimmung mit der Hamas geben”, ließ ein hochrangiger israelischer Militärbeamter verlauten.

Israelische Anwohner an der Gazagrenze haben die Verhandlungen mit der Hamas scharf kritisiert. Nachdem sie in den vergangenen Monaten fünf Mal miterleben mussten, dass Waffenruhen gebrochen wurden, äußerten sie gegenüber israelischen Medien, dass eine große Militäroperation im Gazastreifen in ihren Augen unvermeidlich sei.

Foto: Ein israelischer Soldat am Grenzzaun zu Gaza. Symbolbild. Quelle: IDF.

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