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Israel stoppt Treibstoff-Lieferungen nach Gaza

KEREM SHALOM / JERUSALEM, 17.07.2018 (FJ) – Treibstoff und Gas werden von Dienstag bis Sonntag nicht mehr von Israel nach Gaza geliefert. Der Grenzübergang Kerem Shalom wird geschlossen. Nur noch Medikamente und Nahrungsmittel dürfen mit Sondererlaubnissen die Grenze passieren. Das hat das israelische Verteidigungsministerium bekannt gegeben.

Reaktion auf Dauerbeschuss
Grund für die Maßnahme seien anhaltenden Luftangriffe aus Gaza, so das Ministerium. „Darüber hinaus wurde beschlossen, die Fischereizone im Gazastreifen von sechs auf drei Seemeilen einzuengen“, heißt es in der Erklärung. Die Ankündigung der schärfsten Restriktionen, die Israel jemals gegen den Gazastreifen verhängt hat, ist das Ergebnis eines gewalttätigen Wochenendes. Von Freitag bis Sonntag jagten Palästinenser aus Gaza mehr als 200 Raketen, Mörsergranaten und zahlreiche Feuerdrachen in das südliche Israel. Vier Israelis wurden verletzt, einige Gebäude zerstört und viele Felder gerieten in Brand.

Hamas stinksauer
Die Hamas hat Israel scharf kritisiert. „Die Sanktion spiegelt die israelischen Absichten wider, die Belagerung von Gaza zu intensivieren und mehr Verbrechen gegen die Bürger von Gaza zu begehen“, heißt es in der Erklärung der Terrorgruppe. „Die Welt muss ihr Schweigen über die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Israel begeht, brechen.“
„Die Schließung der Kerem Shalom-Grenze durch die israelische Besatzung und die Beraubung Gazas von den einfachsten Lebensnotwendigkeiten ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das geht auf Kosten des palästinensischen Volkes“, sagte Hamas-Sprecher Fawzi Barhoum in einer Erklärung auf der offiziellen Website der Organisation.
„Diese rachsüchtigen Maßnahmen spiegeln das Ausmaß der Unterdrückung und der Hässlichkeit der Verbrechen wider, mit denen Gaza konfrontiert ist. Das wird gefährliche Konsequenzen für die Besatzer haben. Sie tragen dafür die volle Verantwortung“, warnte die Terrorgruppe.
Die Lebensbedingungen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen haben sich unter dem Regime der Islamisten steig verschlechtert. Ein Großteil des Trinkwassers ist verunreinigt und ungenießbar. Strom gibt es nur wenige Stunden pro Tag. Viele junge Palästinenser sind zwar gut ausgebildet, aber arbeitslos. Unter der Hamas gibt es weder Rede-, noch Presse- oder Religionsfreiheit.

Ägypter schließen Rafah-Grenze
Am Dienstag schlossen die Ägypter überraschend den Grenzübergang Rafah, was die Lage im Gazastreifen weiter verschärft, der dadurch völlig isoliert ist. Laut dem israelischen Nachrichtenportal „ynetnews“ nannten die Ägypter eine „technische Störung“ als Grund für die Schließung. Erst im Mai war der Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten wieder freigegeben worden.

Foto: Flash90

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