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Israel empört: Palästinenserin Ahed Tamimi von Real Madrid geehrt

JERUSALEM, 02.10.2018 (FJ) – Die 17 Jahre alte Palästinenserin Ahed Tamimi ist vom spanischen Fußball-Club Real Madrid geehrt worden. Als sie das spanische Stadion besuchte, wurde sie von Emilio Butragenio, dem einstigen Stürmer und heutigen Manager von Real Madrid, empfangen. Er schenke ihr ein Team-Trikot mit ihrem Namen auf der Rückseite.
Empörung in Israel
In Israel löste die Ehrung eine Welle der Empörung aus. Der Sprecher des Außenministeriums, Emanuel Nahshon twitterte: „Was für eine Schande, dass Real Madrid eine Terroristin akzeptiert, die zu Hass und Gewalt aufruft, wie lässt sich das mit den Werten im Fußball vereinbaren?“
Daniel Kutner, Israels Botschafter in Spanien, äußerte in den Sozialen Medien: „Ahed Tamimi kämpft nicht für Frieden, sondern verteidigt Gewalt und Terror. Institutionen, die sie empfangen und gefeiert haben, fördern indirekt Aggression und nicht den Dialog und das Verständnis, das wir brauchen.“ Yoav Katz, der Sprecher der israelischen Botschaft, twitterte, dass Real Madrid „einen Terroristen empfängt, der zu Hass und Gewalt anstachelt“.
Ikone des palästinensischen Befreiungskampfs
Ahed Tamimi hatte mit einem Video, auf dem sie einen israelischen Soldaten ohrfeigt, weltweite Berühmtheit erlangt. Ein israelisches Gericht verurteilte die damals 16 Jährige zu acht Monaten Haft. Bei ihrer Entlassung im Juli wurde sie als Ikone des palästinensischen Widerstandes gefeiert – sowohl von arabischen Menschen als auch von Israels Linke.
Doch dieses Bild beginnt nun zu bröckeln. Als Hassan Nasrallah, Führer der libanesischen Hisbollah-Miliz, das „mutige Mädchen“ dafür lobte, dass sie „israelische Soldaten konfrontiere und ohrfeige“, bedankte sich Tamimi in einem Interview für die Glückwünsche: „Ich ziehe vor ihm den Hut und bedanke mich für seine Unterstützung. Wir unterstützen ihn alle und sind stolz auf ihn.“ Doch der Schiiten-Führer ist im Nahen Osten umstritten. Um Präsident Baschar al-Assads Regime zu unterstützen, entsandte er Tausende seiner Kämpfer in den syrischen Bürgerkrieg. Außerdem bilden Nasrallahs Soldaten schiitische Milizen im Irak und im Jemen aus, wo sie gegen Verbündete sunnitischer Staaten wie Saudi-Arabien kämpfen. In den Augen von Sunniten macht ihn das zu einem Feind, Massenmörder und Handlanger des Iran, der die Hisbollah ausrüstet und finanziert. Für ihre lobenden Worte für Nasrallah wird Tamimi nun in den sozialen Netzwerken scharf angegriffen. Dort wird bedauert, dass Tamimi nicht länger in israelischer Haft saß, „um eine Ahnung davon zu bekommen, wie die syrische Bevölkerung unter Präsident Baschar al-Assad leidet“.
„Volkswiderstand in jeder Form“
Einem französischen Journalisten machte Tamimi unlängst klar, dass sie eben nicht zu gewaltlosem Widerstand aufrufe, sondern zu „Volkswiderstand in jeder Form“. In einem anderen Video rechtfertigt sie „Messerattacken, Selbstmordanschläge oder das Werfen von Steinen, um Palästina zu befreien“. Mit diesem klaren Bekenntnis zu Gewalt, stellt sie auch all jene linken Israelis bloß, die sich bislang schützend hinter sie gestellt haben.

Foto: Die Palästinenserin Ahed Tamimi erhält von Emilio Butragenio ein personalisiertes Trikot. Quelle: Twitter, Ahed Tamimi.

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