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Hat der Mossad einen Offizier der iranischen Revolutionsgarde getötet?

JERUSALEM, 23.05.2022 (MS) – Diese gezielte Tötung eines wichtigen Offiziers der iranischen Revolutionsgarde erforderte ein hohes Maß an „Chutzpe“, wie man in Israel sagen würde. Colonel Hassan Sayad Khodayari wurde am helllichten Tag vor seinem Haus in Teheran von zwei Männern auf einem Motorrad erschossen.

Eine Gefahr für Israel?

Was genau Khodayaris Tätigkeit bei den Revolutionsgarden umfasste, ist nicht bekannt, aber eine iranische Zeitung schreibt, er sei an der Entwicklung von Drohnen beteiligt gewesen. Auch sei er vor kurzem aus Syrien zurückgekehrt, wo er wahrscheinlich mit der Hisbollah und anderen Terrorgruppen arbeitete.

Der israelische Kanal 13 Nachrichtensender berichtete gestern, Khodayari sei der Befehlshaber von Mansour Rasouli gewesen, der wiederum Angriffe gegen Israelis im Ausland geplant habe. Was auch immer die Arbeit Khodayaris war, er hatte höchstwahrscheinlich nichts Gutes im Sinn.

War es der Mossad?

Seine Arbeit an Drohnen, der Besuch in Syrien und die Zusammenarbeit mit einem Agenten, der Israelis töten wollte, könnte Khodayari auf die Abschussliste des Mossad gebracht haben. Auch die Art seiner Liquidierung, von maskierten Killern auf einem Motorrad, ähnelt früheren Aktion im Iran, die dem Mossad zugeschrieben wurden.

Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz wollte Fragen von Reportern über dieses Thema nicht beantworten, aber in iranischen Medien wird offen über die Beteiligung Israels an der Tötung diskutiert. Die iranische Nachrichtenagentur Nour News Agency schrieb, mit der Ermordung sei eine „rote Linie“ überschritten worden, die „viele Dinge verändert“ und die Verantwortlichen müssten „einen hohen Preis zahlen“.

Sollte sich der Verdacht auf eine israelische Beteiligung an dem Anschlag bestätigen, würde dies eine neue Stufe des Vorgehens des jüdischen Staates gegen den Iran bedeuten, da Khodayari in keiner Weise an dessen Atomprogramm beteiligt war, wie die bisherigen Opfer ähnlicher Aktionen.

Titelbild: In Jerusalem sieht man oft schwarz gekleidete Männer auf Motorrädern. Hier sorgen diese Polizisten jedoch für Sicherheit. Foto: Nati Shohat/FLASH90

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