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Palästinensisches Baby erhält Spenderherz von einem jüdischen Kind

RAMAT GAN, 19.10.2018 (FJ) – Die Geschichte eines sechs Monate alten palästinensischen Babys machte Schlagzeilen, nachdem es eine Herztransplantation von einem jüdischen Kind erhalten hatte. Der kleine Musa starb jedoch tragischerweise nur einen Tag nach der Operation. Die Transplantation wurde im Krankenhaus Sheba, in der Nähe von Tel Aviv durchgeführt. Dr. David Mishaly, Leiter der Abteilung für Herzchirurgie, sagte in einer Erklärung: „Das ist das erste Mal, dass ein palästinensisches Baby ein jüdisches Spenderherz erhalten hat.”

Jüdische Eltern stimmten nur wenige Stunden vor der Operation zu

Musa, das palästinensische Baby, war aufgrund seiner kritischen Lage schon mehrmals von Ärzten in Ramallah in das Sheba-Kinderkrankenhaus geschickt worden. In den palästinensischen Autonomiegebieten gibt es keine Organspender- und Warteliste. Obwohl solche Listen in Israel existieren, war lange kein Baby auf der Warteliste gewesen. Doch wie durch eine plötzliche Wendung des Schicksals hatten die jüdischen Eltern nur wenige Stunden vor Musas Operation zugestimmt, das Herz ihres Kindes zu spenden. Das 1-jährige jüdische Kind starb letzte Woche an einer chronischen Krankheit.

Musas Großmutter: „Wir danken der Familie des jüdischen Kindes”

Musas Großmutter sagte: „Unsere ganze Familie ist dankbar für die heroischen Bemühungen von Dr. Mishaly und seinen Kollegen in Sheba, meinen Enkel zu retten. Wir hoffen, dass dies zu einer positiveren Atmosphäre zwischen unseren beiden Nationen führt. Wir würden auch gerne die Familie des jüdischen Kindes treffen und ihnen für ihre Großzügigkeit danken.”
Die Belegschaft, eine Mischung aus jüdischen und israelisch-arabischen Ärzten und Krankenschwestern, habe „24/7″ gearbeitet, um Musas Leben zu retten, sagte Dr. Mishaly. Er fügte hinzu, dass das Team den jüdischen Eltern des verstorbenen Kindes „Dankbarkeit” schulde. „Es war eine Herausforderung für uns, weil uns allen die Komplikationen zwischen Israel und den Palästinensern bewusst sind. Aber in Sheba gibt es keine Politik. Bei uns hat Heilung erste Priorität und jeder, egal wer der Patient ist, wird gleichermaßen mit Würde und Respekt behandelt.”

Bild: Chirurgen und Krankenschwestern nach einer Herzoperation im Krankenhaus Holon am 13. August 2018. Foto: Hadas Parush/Flash90

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