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Pläne für Botschaftsviertel in Ost-Jerusalem

JERUSALEM, 12.12.2018 (FJ) – In Ost-Jerusalem soll möglicherweise ein Botschaftsviertel entstehen, wie am heutigen Mittwoch bekannt gegeben wurde. Der Komplex soll auf rund 10 Hektar Land neun separate Botschaftsgebäude umfassen. Voran gebracht wurde der Plan von Bau- und Wohnminister Yoav Galant (Kulanu-Partei). „Ich bin überzeugt, dass viele weitere Länder ihre Botschaften nach Jerusalem verlegen werden“, sagte Minister Galant. „Deshalb habe ich Experten des Bau- und Wohnungsministeriums beauftragt, eine geeignete Lösung für die künftigen Botschaften zu finden, einschließlich des Baus eines besonderen ‚Botschaftsviertels‘. Ich fordere die internationale Gemeinschaft dringend auf, ihre Botschaften nach Jerusalem, unserer ewigen Hauptstadt, zu verlegen. Es ist das Richtige. Führen Sie den Umzug zeitnah durch, die besten Plätze werden bald belegt sein.“

Grundstück außerhalb der „Grünen Linie“

Das Bauministeriums prüft derzeit die Möglichkeit, das neue Botschaftsviertel auf einem Grundstück im Jerusalemer Nobelvorort Talpiot zu errichten. Talpiot wurde 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg von Israel annektiert und liegt knapp außerhalb der „Grünen Linie“. Das besagte Grundstück liegt etwa 1,6 Kilometer westlich der Sicherheitsmauer am östlichen Rand der Stadt. Da die Vereinten Nationen und die meisten Außenministerien die israelische Souveränität über Ostjerusalem nicht anerkannt haben, befindet sich Talpiot im „Niemandsland“.

Zusammen mit den USA hatte Guatemala seine Botschaft vergangenes Jahr nach Jerusalem verlegt. Anfang diesen Jahres verlegte auch Paraguay seine diplomatische Vertretung in die Heilige Stadt – nur um sie wenig später zurück nach Tel Aviv zu verlegen. Erwartet wird, dass in nächster Zeit weitere Länder Botschaften in Jerusalem eröffnen, darunter Honduras und die Tschechische Republik.
Auch Australien erwägt derzeit die Eröffnung einer Botschaft oder einer konsularischen Einrichtung in der Stadt (Fokus Jerusalem berichtete).

Symbolfoto: Flash90.

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