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Netanjahu feiert Nahost-Konferenz in Warschau als Erfolg

WARSCHAU/ SOTSCHI, 20.02.19 (FJ) – Polen und die USA luden Delegierte aus insgesamt 60 Ländern vergangene Woche zu einer Nahost-Konferenz ein, um die Entwicklungen in der Krisenregion zu diskutieren. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu kehrte optimistisch aus Warschau zurück und bezeichnete die Zusammenkunft als ein Treffen von großer Wichtigkeit. Bei der Eröffnungsgala des Gipfels wurde der Iran sowohl von den anwesenden Golfstaaten, als auch von Israel, scharf kritisiert. Die sunnitisch-arabischen Staaten bezeichneten Teheran als eine Quelle der Gefahr und Unruhe. Nach der Gala am vergangenen Mittwochabend, wurden die Gespräche hinter geschlossenen Türen geführt.

Omans Außenminister bei Netanjahus zu Gast

Obwohl es zu keiner gemeinsamen Erklärung kam, so war es doch bemerkenswert, dass zum ersten Mal seit vielen Jahren hochrangige Vertreter der arabischen Länder an einer internationalen Nahost-Konferenz teilnahmen, bei der auch Israel zu Gast war. Das Gipfeltreffen wird von Seiten Netanjahus als Erfolg gefeiert. Noch vor wenigen Jahren war eine solche Zusammenkunft unvorstellbar gewesen. Beispielhaft für diese Entwicklung war auch der Besuch Netanjahus im Oman, bei welchem er sich mit Sultan Qaboos traf. Am Mittwochnachmittag vor der Konferenz war Omans Außenminister bei den Netanjahus zu Gast. Die beiden Männer begrüßten den Anbruch einer neuen „Ära“.

Der israelische Premierminister betrat das Podium bei der Eröffnungsgala direkt nach den Außenministern von Saudi-Arabien, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er sagte nach seiner Rückkehr in einem Interview:„Vier von fünf arabischen Außenministern, die eine Rede hielten, sprachen sich stark und klar gegen den Iran aus und sagten genau, was ich seit Jahren gesagt habe“. Er  fügte hinzu: „Sie sprachen sich auch so klar wie möglich für das Recht Israels aus, sich gegen die iranische Aggression zu verteidigen.“

Russland organisiert „Gegengipfel

Russland lehnte die Einladung Polens zu der Nahost-Konferenz ab und traf sich stattdessen mit dem Iranischen Staatsoberhaupt Hassan Rohani und dem türkischen Amtskollegen Recep Tayyib Erdogan in Sotschi. Thema des „Gegengipfels“ war vor allem die Lage in Syrien. Während Teheran und Moskau als vereinte Kräfte hinter Baschar al-Assad stehen, unterstützt die Türkei seit Jahren islamistische Rebellengruppen. Trotz der Meinungsverschiedenheiten und Rivalität kam es in letzter Zeit aufgrund gemeinsamer Interessen in der Region zu Annäherungen zwischen dem Iran und der Türkei.

Foto: Netanjahu bei einer Pressekonferenz am 5 Februar 2019. Quelle: Noam Revkin Fenton/Flash90

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