Netanjahu: Iran will Israel vom Jemen aus mit Raketen beschießen
JERUSALEM, 29.10.2019 (TPS/DK) – Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor einem möglichen Luftangriff des Irans vom Jemen aus gewarnt. Er beschuldigte Teheran, ein Präzisionsraketen-Arsenal in der Region aufzubauen, um von dort aus den jüdischen Staat erreichen zu können. Dies erklärte der Premier bei einer Pressekonferenz mit dem amerikanischen Finanzminister Steven Mnuchin in Jerusalem. „Der Iran bemüht sich nun, Präzisionswaffen zu entwickeln, Raketen, die jeden Ort im Nahen Osten mit einer Zielgenauigkeit von fünf bis zehn Metern treffen können“, so Netanjahu. Er fügte hinzu, dass das Mullah-Regime plane, weitere Raketen in Syrien, im Libanon und im Irak zu stationieren.
Netanjahu: Iran ist größte Bedrohung des Friedens im Nahen Osten
Netanjahu dankte Mnuchin und US-Präsident Trump für ihre Bemühungen, die iranischen Vorhaben zu boykottieren, vor allem durch die Verschärfung der verhängten Sanktionen und militärische Hilfe für Israel. „Der Iran ist die größte Bedrohung der Stabilität und des Friedens im Nahen Osten“, warnte das israelische Staatsoberhaupt und verwies auf die kürzlich verübten iranischen Angriffe auf saudische Ölfelder und britische Öltanker. Diese Attacken, welche die von Teheran unterstützten Huthi-Rebellen für sich reklamierten, beschädigten ein Drittel der saudi-arabischen Öl-Infrastruktur. Die Energiepreise schossen aufgrund dessen weltweit in die Höhe.
Verschärfte Spannungen seit Washingtons Rücktritt aus Atomabkommen
Washington distanzierte sich im vergangenen Jahr von dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran und verhängte finanzielle Sanktionen. Das iranische Atomabkommen wurde im Jahr 2015 von den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China unterzeichnet. Der US-Präsident Trump begründete seinen Rücktritt damit, dass das Abkommen nicht die gewünschten Ziele erreicht hätte, da der Iran trotz allem Atomwaffen entwickelt. Seit dem vergangenen Jahr hat sich der Iran immer weniger an die Vereinbarungen gehalten und die Spannungen im Nahen Osten verschärften sich stetig.
Obwohl Israel und der Iran keine Grenze teilen, sind sie seit der Iranischen Revolution im Jahr 1979 zu erbitterten Feinden geworden. Das schiitische Mullah-Regime hatte sich vom Tage seiner Gründung an die Zerstörung des jüdischen Staates auf die Fahnen geschrieben. Die Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern wurden bislang nicht direkt ausgetragen. Meist werden die Angriffe von der libanesischen Terrororganisation Hisbollah ausgeführt, welche als der verlängerte Arm Teherans gilt. Nun fürchtet Israel jedoch eine Eskalation des Konflikts, vor allem seit der Iran in mehreren Ländern Raketen stationiert.
Bild: US-Finanzminister Steven Mnuchin und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Quelle: Amos Ben Gershom/GPO