zurück zu Aktuelles

Tausende finden sich für Ostern und Pessach in Jerusalem ein

JERUSALEM, 19.04.19 (DK) – Karfreitag und der Beginn des jüdischen Pessach-Festes fallen dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge auf denselben Tag. Tausende christliche und jüdische Pilger haben sich in Jerusalem eingefunden, um die jeweiligen religiösen Hochfeste in der heiligen Stadt zu erleben. Während die Christen am Karfreitag dem Kreuzestod Jesu gedenken, feiern die Juden abends mit dem sogenannten Seder-Mahl den Auszug des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei. Mit dieser 3500-Jahre alten Erzählung beginnt das achttägige Pessach-Fest. Die überfüllten Straßen der Jerusalemer Altstadt scheinen die festliche Stimmung der Besucher nicht zu trüben. Jedes Jahr finden sich erneut Zehntausende Touristen in der Stadt ein, um an den religiösen Feierlichkeiten teilzunehmen.

Polizei stationiert zusätzliche Beamte um Sicherheit zu gewährleisten

Die israelische Polizei hat aufgrund der großen Menschenansammlungen viel zusätzliches Sicherheitspersonal in Jerusalem stationiert. In den vergangenen Jahren warnte der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes (Shin Bet) Nadav Argaman, dass terroristische Gruppen die Massenversammlungen für ihre Zwecke ausnutzen könnten. „Wir befinden uns kurz vor dem Pessach-Fest, und es besteht kein Zweifel, dass terroristische Gruppierungen – bereits etablierte und speziell die Hamas – versuchen werden, in diesem Gebiet Angriffe durchzuführen“, warnte Argaman den Verteidigungsausschuss der Knesset.

Bei orthodoxer Osterzeremonie kommt es oftmals zu Chaos

Die östlich-orthodoxe Kirche feiert das Osterfest eine Woche nach den römisch-katholischen und protestantischen Christen. Am Ostermorgen des orthodoxen Kirchenkalenders wird in der Grabeskirche eine Zeremonie anlässlich des sogenannten „heiligen Feuers“ abgehalten. Nach Überzeugung orthodoxer Christen entzündet sich jährlich in der Osternacht eine Kerze ohne jeden natürlichen Einfluss. Der Jerusalemer Patriarch wird vor seinem Eingang in die Grabeskirche am frühen Sonntagmorgen auf mögliche Zündmittel durchsucht. Anschließend kehrt er dann mit dem „heiligen Feuer“ nach draußen zurück. Zehntausende finden sich in der Jerusalemer Altstadt mit Kerzen ausgestattet ein und reichen die Flamme aneinander weiter. Dabei kommt es nicht selten zu Chaos, wobei vor Allem für Kinder die Gefahr besteht zu Tode getrampelt zu werden. „Die israelische Polizei und die Leiter der verschiedenen Kirchen haben sich abgesprochen“, versicherte Polizeisprecher Micky Rosenfeld. Den israelischen Sicherheitskräften steht in den nächsten Wochen also viel Arbeit bevor.

Foto: Die christlich-orthodoxe Zeremonie des Heiligen Feuers in der Grabeskirche in Jerusalem. Quelle: Hadas Parush/ Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land