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Trotz Terrorwarnung: 150.000 Israelis machen Urlaub auf der Sinai-Halbinsel

JERUSALEM, 20.09.19 (TPS/DK) – Seit Beginn diesen Jahres hat die Zahl israelischer Touristen auf der Sinai-Halbinsel die Millionen-Grenze überschritten. Die Besucherzahl erlebte einen Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, trotz mehrfacher Terrorwarnung vonseiten des israelischen Außenministeriums. Die israelische Flughafenbehörde (IAA) schätzt, dass aufgrund der jüdischen Feiertage in den kommenden Wochen rund 150.000 Israelis ihre Ferien in der Region verbringen werden. Die eindringliche Reisewarnung vor dem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge wird dabei von den Israelis geflissentlich ignoriert. 

Viele Israelis halten Reisewarnung für übertrieben

Das Außenministerium weist daraufhin, dass in dem Gebiet nicht nur Anschläge sondern auch Entführungen durch Terrormilizen erfolgen können. Zudem finden immer wieder militärische Operationen gegen den Islamischen Staat (IS) in der Region statt. Viele Reisende halten diese Warnungen für übertrieben, da sich die Terrorgruppen in Gegenden befinden, welche weit von den frequentierten Stränden entfernt liegen. Zudem müssen die Urlauber bei Reisen entlang der Südküste des Sinai zahlreiche Sicherheitskontrollen passieren. 

Anfang der Achtziger, nur wenige Jahre nach dem Friedensschluss zwischen Israel und Ägypten, wurde die Sinai-Insel in ein Badeparadies für Touristen der ehemals verfeindeten Nation umgewandelt. Die heutigen Hotellandschaften bestanden damals aus nicht mehr als ein paar einfachen Strohhütten am Strand. Der letzte größere Terroranschlag in der Küstenregion, bei welchem auch Israelis verletzt wurden, ereignete sich im Jahr 2004. 34 Menschen, darunter zwölf Israelis, kamen bei dem Bombenanschlag ums Leben. Seitdem sind im Sinai viele Terroranschläge verübt worden, die meisten richten sich jedoch gegen die ägyptische Bevölkerung selbst.

Israel erhebt Grenzgebühr

Die Wiederbelebung der Ferienresorts geht auf Kosten der israelischen Tourismusindustrie. Deshalb hat Israel nun eine Grenzgebühr erhoben. Jeder, der die Grenze von Israel nach Ägypten überquert, muss eine Gebühr in Höhe von 25 Euro entrichten. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Einnahmen bereits auf rund 12,8 Millionen Euro.

Foto: Die ägyptische Sinai-Halbinsel, ein beliebtes Reiseziel vieler Israelis. Quelle: Yael Shamah/TPS

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