Tausende Israelis treffen sich zum Gebet am Versöhnungstag
JERUSALEM, 09.10.2019 (DK) – Am Jom Kippur, dem heiligsten Feiertag im jüdischen Kalender, treffen sich Tausende Israelis zum gemeinsamen Gebet in den Synagogen. Die Organisation „Tzohar“ hat dieses Jahr auch Gebetstreffen außerhalb der traditionellen Gottesdienste organisiert, zu welchen in etwa 65.000 religiöse und säkulare Israelis erwartet werden. „Jom Kippur ist eine wunderbare Gelegenheit, eine Pause einzulegen und sich vom Lärm um uns herum zu lösen”, erklärte Rabbi David Stav, Gründer der Organisation. Nach den abgehaltenen Gottesdiensten gehen Familien oftmals zusammen auf den leeren Straßen spazieren.
Bevor Jom Kippur bei Anbruch der Dunkelheit am Dienstagabend begann, versammelten sich viele Juden zu Bußgebeten an der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt.
Bei Sonnenuntergang wird ein 25-stündiges Fasten begangen, zu welchem weder flüssige noch feste Nahrung eingenommen werden darf. Traditionell werden weiße Kleidungsstücke getragen, die sowohl Reinheit als auch Heiligkeit symbolisieren sollen. Das gesamte öffentliche Leben steht an diesem Tag still. Die Straßen werden abgesperrt, und selbst der internationale Flughafen bleibt geschlossen. Säkulare Familien nutzen die leeren Autobahnen oftmals um gemeinsame Radtouren zu unternehmen.
Nach jüdischer Tradition wird am Versöhnungstag das Schicksal für das kommende Jahr versiegelt. Deshalb grüßt man sich am Jom Kippur mit „Gmar Chatimah Tovah“, was übersetzt heißt: „Mögest Du zum Guten eingeschrieben und versiegelt sein!“ Das Ende des Feiertages wird mit dem Schofar bekannt gegeben.
Bild: Männer beten am Jom Kippur gemeinsam an der Klagemauer. Quelle: Ben Toren/FLASH90