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Israelische Forscher entwickeln Coronatest-Roboter

JERUSALEM, 03.09.2020 (DK) – In Israel hat die Pandemie die Forschung in vielen Bereichen vorangetrieben. Nicht nur Wissenschaftler, die nach einem Impfstoff gegen den Erreger Sars-CoV-2 suchen, arbeiten derzeit auf Hochtouren. Auch die Robotik wirft ihren Hut in den Ring – denn bei Robotern kann man sich schließlich nicht anstecken. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Yaskawa Electric in Israel hat die Entwicklung eines Roboters abgeschlossen, der täglich bis zu 2800 Coronatests durchführen kann. Im Hauptlabor der israelischen Armee (IDF) sind bereits die ersten Geräte installiert worden, um menschliche Laborangestellte zu ersetzen. 

Laborarbeiter streiken wegen schlechter Arbeitsbedingungen

„Das Robotersystem beschleunigt die Testrate erheblich. Dies könnte ein Wendepunkt für das Pandemie-Testmanagement werden, da mit zunehmender Anzahl der Proben nationale Entscheidungen leichter getroffen werden können und letztendlich die Infektionskette gestoppt werden kann“, erklärte Arik Dan, Geschäftsführer von Yaskawa Europa. Seine Technologie weckt vor Allem jetzt Interesse, da 2000 Labormitarbeiter aufgrund von Überforderung in den Streik getreten sind. Seit Beginn der Krise mussten die Angestellten viele Überstunden leisten.

Israel verzeichnet neues Rekordhoch täglicher Infektionszahlen

Seit Ausbruch der Pandemie hat Israel noch nie so hohe tägliche Infektionszahlen verzeichnet. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass am Vortag über 3000 Fälle gemeldet worden seien. Am Dienstag waren es dagegen nur knapp über 2000. Vor nur zwei Tagen waren im ganzen Land zwei Millionen Kinder in die Schulen und Kindergärten zurückgekehrt. Bislang hat das Virus 968 Todesopfer gefordert. 

Die Politik ist alarmiert. Bei einer Sitzung am Donnerstagmorgen soll das Coronavirus-Kabinett detaillierte Informationen zu dem neuen Trend erhalten. Wenn die hohe Ansteckungsrate vor allem in Corona-Hochburgen, wie etwa Bnei Brak und Nazareth, verzeichnet wird, so werden einzelne Städte abgesperrt. Sollte sich die Entwicklung jedoch landesweit abzeichnen, wird ein neuer Lockdown in Betracht gezogen. Dieser würde während der jüdischen Hochfeiertage vom 18. September bis zum 10. Oktober statt finden. 

Bild: Techniker der israelischen Armee führen Tests in einem IDF-Labor durch. Quelle: Yossi Zeliger/Flash90

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