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Nach Terroranschlag in Nizza: Israel erklärt seine Anteilnahme

NIZZA / NETANYA, 29.10.2020 (TPS/TM) – Israelische Amtsträger haben ihren französischen Kollegen nach dem Terroranschlag von Nizza ihr Beileid ausgesprochen. Am Donnerstag hat ein Muslim drei Menschen in der Kirche „Notre-Dame de Nice“ niedergestochen und getötet. Die Bürgermeisterin von Netanya, Miriam Feirberg, rief den Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, an. Sie drückte im Namen der Stadt Netanya ihren Schmerz und ihre Anteilnahme aus. Estrosi antwortete: „Wir sind eine Familie.“ Als Zeichen des Mitgefühls wies Feirberg an, französische Flaggen auf den Brücken Netanyas zu hissen. Nizza und Netanya sind Partnerstädte.

Grausame Bluttat in Kirche
Die israelische Botschaft in Frankreich sprach von „tiefer Traurigkeit nach dem schrecklichen Angriff“. Der Terrorist hatte in der Kirche um sich gestochen, während er „Allahu Akbar“ („Allah ist größer“) rief. Zwei Menschen, ein Mann (offenbar der Küster) und eine Frau, wurden in der Basilika durch Messerstiche in den Hals getötet. Eine weitere Frau (30) wurde bei dem Angriff verletzt und starb anschließend an ihren Wunden. Nach Medienberichten hat der Terrorist eine 70-jährige Frau geköpft. Der Täter wurde von Sicherheitskräften angeschossen und festgenommen. Laut der Zeitung „Nice Matin“ soll es sich bei dem Attentäter um einen 21 Jahre alten Tunesier handeln, der bislang polizeilich nicht aufgefallen war.

Nizzas Bürgermeister Estrosi am Ort des Anschlags.

Vorfälle in Avignon und Jeddah

Fast gleichzeitig erschoss die französische Polizei einen Mann in der Stadt Avignon, nachdem er Passanten mit einem Messer bedroht hatte, während er „Allahu Akbar“ rief. In Saudi-Arabien wurde ein Mann in Jeddah festgenommen, nachdem er Berichten zufolge eine Wache im französischen Konsulat angegriffen und verletzt hatte. Die französische Regierung rief die höchste Terrorwarnstufe aus.

Die Angriffe ereigneten sich nur zwei Wochen, nachdem der französische Geschichtslehrer Samuel Paty von einem muslimischen Terroristen enthauptet worden war. Er hatte im Unterricht über Redefreiheit eine umstrittene Karikatur des Propheten Mohammed gezeigt. Seither war die Sicherheitslage in Frankreich extrem angespannt.

Seit 2015 sind in Frankreich mehr als 250 Menschen bei muslimischen Terroranschlägen getötet worden.

Bild: Eine Frau steht in Gaza-Stadt vor einem Protestplakat, das sich gegen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron richtet. Foto: Majdi Fathi / TPS

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