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Hamas-Chef droht: „Das war erst der Anfang! Wir werden unsere Schläfer wecken!“

GAZA / JERUSALEM, 27.05.2021 (NH) – Yahya Sinwar, der Chef des politischen Hamas-Flügels im Gazastreifen, hat sich zum ersten Mal seit dem Ende der israelischen Militäroffensive geäußert: „Es war nur ein kleines Manöver bis zum nächsten Mal.“ Er gratulierte den Arabern in Israel und drohte: „Israel und der Rest der Welt müssen wissen, dass dies nur eine Generalprobe für all diejenigen war, die dem Tempelberg schaden!“. Er beendet seine Drohungen mit einem Hinweis auf geheime „Schläfer“: „Innerhalb Israels haben wir mehr als 10.000 Kämpfer, Märtyrer – für den Fall, dass Israel erneut versucht, Al-Aqsa zu beschädigen. Jeder nehme ein Messer und steche zu, steige in ein Fahrzeug und überfahre sie, nehme einen Molotowcocktail und lasse sie bis auf ihre Herzen niederbrennen!“.

Er unterstrich in seiner fanatischen Rede die angeblichen Fähigkeiten der Hamas-Terrororganisation: „Wir können Hunderte von Raketen pro Minute mit Reichweiten von mehr als 200 Kilometern abfeuern. Wir haben mehr als 500 Kilometer unterirdische Tunnel im Gazastreifen – davon wurden nur fünf Prozent zerstört.“ Sinwar machte deutlich, dass es nur wenige Tage dauern würde, die Terrortunnel wieder instand zu setzen. Der Hamasführer machte seinen Anhängern klar, dass die Hamas ursprünglich geplant habe, die Operation auf einem anderen Weg zu beenden, doch schließlich auf Druck der Ägypter einer Waffenruhe zustimmte. Der ursprüngliche Schlachtplan sei die Bombardierung Zentralisraels mit 300 Raketen als Abschiedsgruß an die Zionisten gewesen. Die Terrororganisation behauptete, dass sie bei den jüngsten Luftangriffen der israelischen Armee nur 57 Tote zu beklagen hatte. Weitere 22 Getötete seien Kämpfer aus dem militärischen Flügel des islamischen Dschihad gewesen, und ein weiteres Todesopfer war Mitglied einer anderen Gruppierung.

Die Hamas braucht keine Spenden

In Bezug auf den Waffenstillstand machte Sinwar deutlich, dass es keine Einigung gebe und es sich um einen „bedingungslosen Waffenstillstand“ handle. Er fügte hasserfüllt hinzu: „Die Siedler dürfen unser Land nicht einnehmen – wir müssen alle Siedlungen bekämpfen. Ich rufe das Westjordanland dazu auf, gegen die Siedler in den Krieg zu ziehen.“ Am Ende seiner Rede verwies er auf den Wiederaufbau des Gazastreifens und erklärte, dass die Hamas und ihre Fraktionen keine Spendengelder der internationalen Gemeinschaft brauchen: „Wir werden keinen Cent nehmen!“.

Der Hamas-Führer erklärte, es sei ihm eine Ehre, wenn er durch ein israelisches Kampfflugzeug getötet und zum Märtyrer werde. Diesen Wunsch würde ihm die israelische Armee gerne erfüllen. Ansonsten halten Fachleute seine Aussagen für falsch und stark übertrieben.

Bild: Der Chef der Hamas im Gazastreifen, Yahya Sinwar, präsentiert bei seiner Rede ein Kind im Kampfanzug und mit einer Waffenattrappe. Foto: Atia Mohammed/Flash90

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