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Hilfe für den Gazastreifen: Gutschein-System statt verkappte Hamas-Finanzierung

GAZA, 14.07.2021 (DK) – Jahrelang hat die im Gazastreifen regierende Terrororganisation Hamas Hilfsgelder aus dem Ausland zweckentfremdet. Statt die Milliarden ihres regionalen Gönners Katar in Schulen und Krankenhäuser zu investieren, wurden Terror-Tunnel und Militärstützpunkte gebaut. Selbst von den internationalen Hilfsgeldern an humanitäre Organisationen im Gazastreifen zwackte die Terrororganisation immer wieder Finanzen für ihre eigenen Gehälter und neue Projekte ab. Dieser Masche will Israel jetzt den Nährboden entziehen. Die Regierung unter Premierminister Naftali Bennett arbeitet an einem neuen Hilfsprogramm, das vorsieht, der Bevölkerung in Gaza Hilfe in Form von Gutscheinen und Essensmarken zukommen zu lassen. 

Neuer Plan sieht UNO als Mittelmann vor

„Das katarische Geld für Gaza wird nicht in Form von Koffern voller Dollars eingehen, die bei der Hamas landen, wo diese und ihre Beamten einen erheblichen Teil davon für sich behalten,“ erklärte der Minister für öffentliche Sicherheit Omer Bar Lev. Er stellte einen von Bennett entwickelten Plan zur Verteilung von Gutscheinen vor, die über Hilfswerke der UNO direkt an den Mann gebracht werden sollen. Das Ziel ist es zu verhindern, dass die Hamas mit den ausländischen Finanzspritzen ihr Waffenarsenal gegen Israel ausbaut. 

Nach dem jüngsten Schlagabtausch zwischen Israel und der Terrororganisation liegen Teile der Küsten-Enklave in Trümmern. Israels neue Regierung hat gewarnt, dass sie in Zukunft härter gegen Angriffe aller Art aus Gaza vorgehen werde. Als die Raketen bis nach Tel Aviv flogen, nahm die iraelische Armee Hauptquartiere der Hamas ins Fadenkreuz. Da deren Standorte sich in zivilen Nachbarschaften befinden, wurden auch Wohnhäuser und Industriegebäude während des 11-tägigen Krieges zerstört. Insgesamt handelt es sich um Schäden in Höhe von 420 Millionen Euro. Bei Verhandlungen zwischen der UNO, Israel und der Hamas werden die Bedingungen für einen Wiederaufbau derzeit ausgelotet. 

Interner palästinensischer Machtkampf bremst Hilfe für Bevölkerung 

Gerade schien es, als hätten Israel und die Hamas sich auf eine Lösung für die Verteilung von Geldern aus Katar geeinigt, als ihnen überraschend die Palästinensische Autonomiebehörde einen Strich durch die Rechnung machte. Israel hatte die Hamas im vergangenen Monat dazu angehalten, Ramallah mit dem Aufbau des Gazastreifens zu beauftragen. Es wäre sinnvoller, die Autonomiebehörde auch mit den Einzelheiten zur Verteilung der Gelder aus Katar zu betrauen, so die israelische Regierung. Aufgrund internen Machtgerangels zwischen den beiden Parteien wollte sich die Hamas mit diesem Vorschlag allerdings nicht einverstanden erklären. Nun treten Abbas und seine Minister auf die Bremse. Die Zeitung Arabi21 berichtete, dass sich das Kabinett in Ramallah nicht umstimmen lies: Sie boykottieren den Schritt, die UNO zum neuen Mittelsmann zu machen, um nicht an Einfluss zu verlieren.

Bild: Hilfsgelder aus Katar werden an die Bevölkerung in Gaza verteilt. Quelle: Abed Rahim Khatib/Flash90

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