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Neue Straße nach Jerusalem öffnet nächste Woche – wird sie das Verkehrschaos beheben?

JERUSALEM, 26.08.2022 (MS) – Jerusalems neuer südwestlicher Eingang wird von nächster Woche den Zugang zur Hauptstadt verbessern. Dann wird die Straße 16, die die Straße 1 bei Motza mit Givat Shaul und dem Begin Highway bei der Byte Street verbindet, für den Verkehr freigegeben.

Die sechs Kilometer lange neue Straße besteht aus vier Tunneln, sieben Brücken und drei Autobahnkreuzen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Straße beträgt 80 Stundenkilometer.

Keine öffentlichen Verkehrsmittel

Kritiker der neuen Straße werfen der Stadtverwaltung vor, sie ermutige zur Nutzung von Autos anstelle von öffentlichen Verkehrsmitteln. Yossi Saidov von der Vereinigung des öffentlichen Transportwesens erklärt: „12.000 neue Autos kommen jedes Jahr auf Jerusalems Straßen. Die neue Straße wird den Autoverkehr fördern und die verstopften Straßen der Stadt lahmlegen. Die Stadt entwickelt zudem die Infrastruktur für Autos, wie Autobahnen und Parkplätze, und die Kosten sind astronomisch, während der öffentliche Nahverkehr nur langsam ausgebaut wird. Diese Politik lähmt und schadet allen – den Reisenden, den Fahrern, den Fußgängern und vor allem der Wirtschaft und der Zukunft der Stadt.“

Es wird sich zeigen

Experten streiten sich über die Auswirkungen der neuen Straße 16. Manche fordern sogar eine Ausweitung, so dass um Jerusalem eine Art Ringstraße entsteht, wie in vielen anderen Großstädten.

“Diese Strecke ist wichtig, damit man in Stadtteile hinein- und aus ihnen herauskommt, ohne die Stadt zu durchqueren, aber es ist schwierig, einen Ring um Jerusalem zu schaffen, weil es im Osten die grüne Linie und im Westen eine sehr wertvolle ‚grüne‘ Landschaft gibt“, sagt zum Beispiel die Stadtplanerin Inbar Weiss.

Wie und ob die neue Einfahrtsstraße den Verkehr in der Hauptstadt verbessern wird, muss sich also noch zeigen. Sicher ist, dass der Verkehr in Jerusalem stetig zunimmt und man dafür vorausplanen muss.

Titelbild: Der Eingang nach Jerusalem wird modernisiert. Foto: Yossi Zamir/Flash90

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