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Kurz vor dem jüdischen Jahreswechsel: Neue Statistiken zeigen einen Neueinwanderer-Boom im Heiligen Land

JERUSALEM, 21.09.2022 (NH) – Die Hohen Feiertagen stehen vor der Tür. Die Straßen des Landes füllen sich langsam mit Vorfreude auf das erste Fest des jüdischen Monats Tishrei. Der jüdische Jahreswechsel, genannt Rosh Ha’Shana, leitet am kommenden Sonntag die Festtage ein. Kurz vor den Festlichkeiten verkündet das israelische Statistikamt, wie viele “Olim Hadashim”, zu deutsch Neueinwanderer, in diesem Jahr die jüdischen Feste zum ersten Mal im Heiligen Land zelebrieren werden. Die spannenden Analysen des “Central Bureau of Statistics”, kurz CBS, berichten dieses Jahr von einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als 9,5 Millionen Einwohnern.

Die Bevölkerung in Israel wächst stetig

Das Regierungsamt schätzt, dass die Bevölkerung Israels bis Ende 2024 voraussichtlich die 10-Millionen-Grenze erreichen wird. Mit einem weiten Blick in die Zukunft könnten die Einwohner des Landes in zwanzig Jahren rund 15 Millionen zählen und Ende 2065 wären es sage und schreibe fast 20 Millionen Israelis.

Laut der Statistik sind von den Bürgern Israels heute fast 74 %, bzw. 7.069 Millionen jüdischen Glaubens. 21 % – 2.026 Millionen Bürger des Landes sind Araber und 498.000, umgerechnet 5 % gehören anderen Bevölkerungsgruppen an.

Auch die Analyse des Regierungsamtes bezüglich der religiösen Einstellung ihrer Bürger gewährt interessante Einblicke. Unter der jüdischen Bevölkerung im Alter über 20 Jahren definieren sich 45,3 Prozent als säkular. Etwa 19,2 % beschreiben ihren Lebensstil als traditionell, 10,7 % würden sich selbst als glaubensbezogen definieren und 10,5 % pflegen eine ultraorthodoxe Lebenseinstellung.

Neueinwanderung bricht Rekorde

Die Bevölkerung im Heiligen Land wuchs seit dem vergangenen Rosch Ha’Shana Fest im Jahr 2021 um rund 187.000 Menschen. Das bedeutet, dass im Laufe des vergangenen jüdischen Jahres in Israel 177.000 Babys geboren wurden. Das ist mit 1,8 %, nur ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Betrachtet man jedoch die Zahlen der Neueinwanderer, die nach Israel migrierten, kommt man auf rekordverdächtige Zahlen. Im Jahr 2022 kürten gleich 59.000 Menschen Israel zu ihrem neuen Wahl-Wohnort. Ein massiver Sprung von fast 128 % im Vergleich zu den Vorjahren, in welchen nur 28.500 Juden zum israelischen Volk stießen. Natürlich beeinflusst die russische Invasion in der Ukraine die Migration aus den beiden Ländern. Daher war es vorauszusehen, dass 47 % der Neueinwanderer aus Russland und 25 % der Migranten aus der Ukraine kommen. 6 % der Neuankömmlinge nannten zuvor die USA ihr Heimatland und 4 % stammen aus Frankreich. Aus Äthiopien kommt nur 2 % der diesjährigen Neueinwandererwelle.

Welche Stadt wird bei den Neueinwanderern favorisiert?

Die Stadt, in der sich die meisten jüdischen Neuankömmlinge niederließen, trotz explodierender Immobilienpreise, war die pulsierende Küstenmetropole Tel Aviv mit 6.327 Einwanderern. Das nördliche Haifa bekam 6.182 jüdische Zuläufe, Netanya 6.069 und für die heilige Hauptstadt Jerusalem entschieden sich 4.285 Migranten.

Das Fokus Jerusalem-Team spricht allen Neueinwanderern ein herzliches Willkommen aus und wünscht ein gesegnetes “Shana Tova” – “Ein gutes neues Jahr”.

Titelbild: Mitglieder der äthiopischen Gemeinschaft kommen im vergangenen Juni in Israel an. Am internationalen Ben Gurion-Flughafen werden sie von Regierungsdelegierten freudig empfangen. Foto: Tomer Neuberg/Flash90

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