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Erfreulich: Israels Strände sind die saubersten seit 17 Jahren

JERUSALEM, 10.01.2023 (NH) – Kaum ein Israeli ist überrascht, wenn er bei sonnigem Wetter die einladenden Mittelmeerstrände des Heiligen Landes aufsucht und statt Muscheln leere Getränkedosen, Zigarettenstummel, Chipstüten und sogar Windeln im heißen Sand findet. Umso erfreulicher ist der „Clean-Coast-Bericht“ des israelischen Umweltministeriums für das Jahr 2022.

Sauberste Strände seit 2005

Der Statistik zufolge war das vergangene Jahr das „sauberste Jahr“ seit Beginn des Programmes im Jahr 2005. 81,8 % aller öffentlichen Strände, wurden als „sauber“ bzw. als „sehr sauber“ gekennzeichnet. Die reinlichsten Küstengebiete im vergangenen Jahr waren unter anderem die Strände von Haifa, Akkon, Bat Yam und Ashdod. Den Titel der „schmutzigsten“ Mittelmeerküsten erhielt die südisraelische Stadt Ashkelon. Noch vor 17 Jahren ermittelte das Ministerium für Umweltschutz ernüchternde Zahlen. Im Jahr 2005 wurden nur 19,7 % aller Meeresufer im Heiligen Land als „sauber“ deklariert.

Doch wie kommt es zu einer solchen Umweltverschmutzung an Israels öffentlichen Stränden?

Laut langjährigen Studien ist das Verhalten der „Schmutzfinken“ auf mangelndes Bewusstsein für die Wichtigkeit der Müllentsorgung zurückzuführen. Eine Studie, die von der Universität Haifa mit der Unterstützung des jüdischen Nationalfonds (KKL-JNF) im Jahr 2021 durchgeführt wurde, zeigte, dass 98,5 % der Befragten die Sauberkeit der Natur zwar als wichtig empfinden, aber mindestens 45 % angaben, im Laufe des Jahres mindestens einmal Müllreste in der Natur zurückgelassen zu haben. Abgesehen von den ästhetischen Schäden ist die Müllentsorgung in der Natur ein überaus gefährliches Phänomen, das umfangreiche ökologische Schäden verursacht.

Israels Clean-Coast-Plan zeigt Wirkung

Neben der israelischen Zivilbevölkerung schenkten auch die Ministerien, lokale Behörden und Umweltorganisationen der Thematik viele Jahre weder das benötigte Budget noch die entsprechende Aufmerksamkeit und behandelten die Problematik als Randproblem. Informationen und Bildung zum Thema „Saubere Natur“ gab es in Israel nur begrenzt. Heute unterstützt das Umweltministerium neben der Kontrolle der Strandsauberkeit auch ein mehrjähriges Budget für lokale Behörden mit nicht deklarierten Stränden, um Reinigungsarbeiten an den Küstenstreifen durchzuführen. Doch um das Problem an der Wurzel zu packen, sorgt neben der neuen Abfallsammelinfrastruktur eine nationale Spezialeinheit des Umweltministeriums während der Hochsaison für Ordnung an Israels Stränden. Die Einheit setzt sich aus Inspektoren der Küstenbehörde und israelischen Polizisten zusammen. Im Jahr 2022 vergaben die Beamten der Einheit etwa 7.355 Bußgelder an israelischen Badestränden. 1.305 davon waren Geldstrafen für Reinigungsverstöße.

Informationskampagne für die breite Öffentlichkeit

Das Ministerium startete auch eine überaus effektive Informationskampagne, die im vergangenen September an der Spitze der YouTube-Anzeigen stand. Die Präsentatorin der Werbekampagne ist die beliebte Schauspielerin Niv Sultan aus der israelischen Actionserie „Tehran“. Sultan versucht, den Badegästen verständlich zu machen, auf die Verwendung von Einweg-Plastikutensilien an Stränden zu verzichten. Ihre wichtige Botschaft richtet sich hierbei vor allem an die ultraorthodoxen und arabischen Gesellschaften des Landes.

Titelbild: Eine Frau sammelt Müll am Strand von Bat Yam. Israels Strände gelten als die „saubersten“ seit 17 Jahren. Foto: Tomer Neuberg/Flash90

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