Terrorwarnung: Israelische Armee verschärft Restriktionen um Jericho
JERUSALEM 01.05.2023 (LS) – Die israelische Armee (IDF) hat den Verkehr zu und von der Stadt Jericho im sogenannten Westjordanland in den letzten Tagen stark eingeschränkt. Die IDF befürchtet geplante Terroranschläge und fahndet inzwischen nach mehreren gesuchten Palästinensern.
Palästinenser haben die Beschränkungen für Jericho als „erstickende Belagerung“ bezeichnet. Vorübergehenden Kontrollpunkte an den Haupteingängen der Stadt haben einen ungewöhnlich starken Verkehr verursacht.
Die verschärften Restriktionen gehen auf eine Zunahme von Geheimdienstwarnungen über mögliche Terroranschläge von Palästinensern in der Gegend von Jericho zurück.
Konkrete Gefahr?
Die Armee nannte keinen konkreten Grund, warum Jericho unter besondere Beobachtung geraten ist. Das Militär habe nach einer jüngsten Bewertung beschlossen, die Sicherheitskontrollen in der Stadt zu verstärken, heißt es in einer Erklärung.
„Die IDF ist bestrebt, den Staat Israel zu schützen und gleichzeitig das tägliche Leben [der Palästinenser] so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, und optimiert die Inspektionsmethoden so weit wie möglich“.
In den letzten Monaten begingen mehrere Palästinenser aus Jericho und Umgebung Anschläge auf israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte. Wahrscheinlich gab es in den letzten Tagen konkrete Warnungen über geplante Terroranschläge aus dieser Stadt.
Suche nach Terroristen
Neben der Verhinderung geplanter Terroranschläge ist auch die Suche nach Terroristen, die bereits Angriffe verübt haben, im vollen Gange.
Die Terrorzelle, die am 7. April Lucy Dee und ihre beiden Töchter Maia und Rina im Jordantal ermordet hat, konnte noch nicht gefasst werden. Man vermutet, dass die Terroristen sich im nördlichen Westjordanland versteckt halten.
Die Truppen suchen auch nach einem palästinensischen Mann, der letzte Woche in der Nähe der Stadt Silwad im Westjordanland das Feuer auf israelische Jogger eröffnete und einen von ihnen leicht verletzte. Weitere gesuchte Attentäter sind der Schütze, der am 5. April einen Soldaten in Beit Ummar verwundete sowie die Terroristen, die am 25. März auf zwei Soldaten in Huwara geschossen und diese verwundet haben. Weiterhin wird nach einer Terrorzelle gefahndet, die für die Schießattacken gegen die nordisraelischen Städte Meirav und Ma’ale Gilboa am 18. April und 3. April verantwortlich ist.
Titelbild: Israelische Sicherheitskräfte kontrollieren den Eingang zur Stadt Jericho. Foto: Flash90