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USA kritisieren, vor dem Angriff auf Nasrallahs Bunker nicht informiert worden zu sein – Leiche des Hisbollah-Führers geborgen

JERUSALEM 30.09.2024 (LS) – Der Leichnam des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah ist nach dem Angriff der israelischen Luftwaffe aus den Trümmern geborgen worden, wie eine medizinische Quelle und eine Sicherheitsquelle am Sonntag gegenüber Reuters erklärten.

Laut Reuters gab es keine Anzeichen von Verletzungen an seinem Körper. Die erste Schlussfolgerung war, er sei durch die große Wucht der Explosion getötet worden.

Anschließend kamen Vermutungen auf, er könnte erstickt sein, wie Channel 12 News am Sonntagabend berichtete. Nasrallah habe sich an einem Ort ohne Belüftung befunden und die Luftangriffe der Luftwaffe könnten dazu geführt haben, dass Gase in den Raum gelangten, an denen er erstickte.

Angriff tötete 20 weitere Terroristen

Bei dem massiven Luftangriff in Beirut wurden nach Angaben der israelischen Streitkräfte (IDF) vom Sonntag neben dem Anführer der Terrorgruppe mehr als 20 weitere Hisbollah-Mitglieder getötet.

„Bei einem präzisen Luftangriff der israelischen Luftwaffe, der vom Nachrichtendienst geleitet wurde, haben Kampfjets Hassan Nasrallah, den Anführer der Terrororganisation Hisbollah, und Ali Karaki, den Kommandeur der Südfront der Hisbollah, der vor dem Angriff einer der letzten hochrangigen Kommandeure der Organisation war, getroffen und eliminiert“, hieß es.

Eine von den IDF veröffentlichte Karte zeigt die Lage des Hisbollah-Hauptquartiers unter Wohngebäuden und in der Nähe von UN-Schulen in Beirut. Foto: IDF SPOKESPERSON’S UNIT

Der Leiter von Nasrallahs Sicherheitseinheit, Ibrahim Hossein Jazini, wurde zusammen mit seinem Berater Samir Toufik Div, dem Leiter der Rekrutierung, Abdel Amir Muhammad Sablini, und dem Leiter der Waffenkammer, Ali Na’af Ayyub, eliminiert.

Nach Angaben der IDF gehörten Jazini und Dib zu den engsten Vertrauten von Nasrallah und verfügten über umfassende Kenntnisse über den Alltag der Hisbollah im Allgemeinen und von Nasrallah im Besonderen.

Amerika außen vor

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist Berichten zufolge wütend auf Verteidigungsminister Yoav Gallant und Israel, da die USA nur sehr kurzfristig darüber informiert wurden, dass die israelischen Streitkräfte im Begriff waren, den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zu töten, so die Jerusalem Post.

Während des gesamten Krieges informierte Gallant Austin über wichtige Entwicklungen als wesentlicher Bestandteil der Kommunikation zwischen den beiden Regierungen, insbesondere angesichts des geringen Vertrauens zwischen US-Präsident Joe Biden und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Die Implikation ist, dass Gallant und Israel die USA in diesem Fall absichtlich sehr spät informierten, um eine Situation zu vermeiden, in der sie unter Druck gesetzt werden könnten, die Mission abzubrechen.

Titelbild: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant. Foto: Miriam Alster/Flash90

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