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Lastwagen rast in Bushaltestelle: Polizei geht von einem Terroranschlag aus

JERUSALEM, 27.10.2024 (TM) – Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag in der Nähe von Tel Aviv sind am Morgen ein Mensch getötet und 32 verletzt worden. Mindestens sechs erlitten schwere Verletzungen, die zum Teil lebensbedrohend sind. Für die Rettungsdienste gab es Großalarm.

Die Polizei gab erste Untersuchungsergebnisse zum Hergang bekannt. Demnach hatte ein Bus an einer Haltestelle in Glilot gestoppt. Ein Lastwagen rammte den Bus und raste dann in die Haltestelle, die voll mit Menschen war. Acht Menschen wurden unter dem schweren Fahrzeug eingeklemmt.

Täter von Zivilist erschossen

Nach Augenzeugenberichten schwang der Lastwagenfahrer danach ein Messer. Als er aussteigen wollte, wurde er von einem bewaffneten Zivilisten erschossen. Israelische Medien berichteten, dass es sich bei dem Angreifer um einen Araber aus Qalansawe in Zentralisrael handelte. Die Polizei behandelt den Vorfall als Terroranschlag.

Sanitäter kämpfen um das Leben der Schwerverletzten. Foto: Magen David Adom

Die ersten Sanitäter vor Ort berichteten: „Einige Opfer wurden von Feuerwehrleuten in kritischem Zustand gerettet, nachdem sie unter dem Lastwagen eingeklemmt waren. Mitglieder der Psychotrauma- und Krisenreaktionseinheit von United Hatzalah leisteten auch mehreren Personen, die unter einem emotionalen Schock litten, vor Ort Hilfe.“ Die Rettungsdienste bitten derzeit um Blutspenden, um die Verwundeten behandeln zu können, berichtet der Fernsehkanal 12.

Auf dem Weg zu Gedenkveranstaltung

Bei vielen der Verletzten handelt es sich um ältere Menschen, die gerade aus dem Bus ausgestiegen waren, um ein nahe gelegenes Museum zu besuchen. Dort fand eine Veranstaltung zum nationalen Gedenktag für die Opfer des Massakers vom 7. Oktober und des anschließenden Krieges statt.

Die zerstörte Fahrerkabine lässt erahnen, mit welcher Wucht der Lastwagen in den Bus und die Haltestelle gekracht ist. Foto: Jamal Awad/Flash90

Die Verletzten wurden in verschiedene Krankenhäuser im Großraum Tel Aviv gebracht. Die Polizei bat Autofahrer, den Ort des Anschlags weiträumig zu umfahren.

Hamas lobt den Angriff

Die Hamas-Terrororganisation veröffentlichte eine Erklärung, in der sie den „heldenhaften Rammangriff“ lobte, der in der Nähe des „Mossad-Hauptquartiers“ ausgeführt worden sei. In der Gegend von Glilot bei Herzliya befinden sich das Mossad-Hauptquartier und mehrere Geheimdiensteinheiten der Armee, darunter die hochrangige Signalaufklärungseinheit 8200.

Bei einem weiteren Vorfall wurde am Sonntag nach Angaben der israelischen Verteidigungskräfte ein palästinensischer Autofahrer erschossen, der versucht hatte, in der Nähe der Stadt Hizma einen Ramm- und Messerangriff auf israelische Truppen zu verüben.

Titelfoto: Polizei und Rettungskräfte am Tatort nördlich von Tel Aviv. Wegen der Vielzahl von Verletzten war die Lage zunächst sehr unübersichtlich. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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