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Israelischer Großangriff auf Flughafen und Kraftwerke im Jemen

JERUSALEM, 26.12.2024 (TM) – Die israelische Luftwaffe hat am Donnerstagnachmittag massive Angriffe gegen die Huthis im Jemen geflogen. Rund 100 Flugzeuge waren beteiligt. Kampfjets bombardierten Ziele in der Hauptstadt Sanaa und an der Westküste. Israel reagierte damit wie angekündigt auf den anhaltenden Beschuss mit Langstreckenraketen und die Angriffe mit Kampfdrohnen aus dem 2000 Kilometer entfernten Land. Die Huthis werden vom Iran militärisch und finanziell unterstützt.

Flughafen lahmgelegt – Ölanlagen in Flammen

Der Flughafen von Sanaa wurde nach dem Angriff geschlossen, die Start- und Landebahnen sowie der Kontrollturm sind zerstört. Auch im Hafen von Al-Hodeidah wurden Ziele angegriffen, Kraftwerke und Ölanlagen gingen in Flammen auf. In Teilen des Landes fiel die Stromversorgung aus.

Bei den israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen sollen zwei Menschen getötet worden sein, ein weiterer starb im Hafen von Ras Issa. Das berichtete der von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al Masirah TV. Elf weitere Menschen seien bei den Angriffen verletzt worden.

Die israelische Armee rechtfertigte die Luftangriffe: „Die Ziele wurden vom Huthi-Terrorregime genutzt, um iranische Waffen in die Region zu schmuggeln und hochrangige iranische Funktionäre einzuschleusen. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Huthis zivile Infrastruktur für militärische Zwecke nutzen“.

Der Oberkommandierende der israelischen Luftwaffe, Generalmajor Tomer Bar, erklärte: „Wir haben gerade eine greifbare Demonstration dessen gesehen, wozu wir fähig sind, und wir sind zu noch viel mehr fähig“.

Israel werde seine Angriffe auf die Huthis im Jemen fortsetzen, bis die Mission erfüllt sei, versicherte Premierminister Benjamin Netanjahu: „Wir sind entschlossen, diesen terroristischen Arm der iranischen Achse des Bösen zu zerschlagen.“ Netanjahu war mit Verteidigungsminister Israel Katz, Generalstabschef Herzi Halevi und Luftwaffenchef Tomer Bar in der Kommandozentrale in Tel Aviv, um die israelischen Angriffe auf die Huthis zu überwachen.

Armeechef Halevi (links) erläutert Ministerpräsident Netanjahu und Verteidigungsminister Katz den Ablauf des Einsatzes. Foto: IDF

Die Angriffe fanden statt, als der Huthi-Führer Abdul-Malik al-Houthi in der Nähe eine im Fernsehen übertragene „Siegesrede“ hielt, wie lokale Quellen berichteten. Al-Houthi kritisierte das „Versagen“ Tel Avivs, den Jemen herauszufordern. Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam bezeichnete den jüngsten israelischen Angriff später als „Verbrechen gegen das jemenitische Volk“. Huthi-Führer Abdel-Malik al-Houthi gab sich kämpferisch: „Der Jemen wird seine militärischen Angriffe zur Unterstützung des Gazastreifens fortsetzen und nicht aufgeben, und trotz des internationalen Drucks werden wir weiterhin Israel angreifen“.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Ghebreyesus, befand sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa. Er blieb unverletzt.

Gegenschlag der Huthis erwartet

Nach Angaben der israelischen Armee haben die Huthis über 200 ballistische Raketen und mehr als 170 Drohnen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten von den USA oder Israel abgeschossen wurden. 22 konnten jedoch Israel erreichen. Es gab Dutzende von Verletzten und erhebliche Schäden. Mehrmals schickten Luftalarmsirenen Millionen Israelis mitten in der Nacht in Schutzräume.

Das Militär rechnet nun mit einem Gegenangriff der Huthis, vermutlich mit ballistischen Raketen. Die Streitkräfte seien in Alarmbereitschaft, hieß es.


Titelbild: Ein israelischer Kampfjet macht sich auf den Weg in den Jemen. Die Luftwaffe hat das Foto am frühen Abend veröffentlicht. Foto: IDF

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