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Israelisches Kathetersystem: Keine Operationen am offenen Herzen mehr nötig

JERUSALEM, 24.01.2025 (VCM) – Das israelische Unternehmen LifeCord hat ein neues minimalinvasives Kathetersystem entwickelt, durch das Operationen am offenen Herzen bei bestimmten Herzklappenfehlern vermieden werden können.
Etwa ein Prozent der Weltbevölkerung und circa fünf Prozent der über 75-Jährigen leiden an einer Mitralklappeninsuffizienz. Die Symptome reichen von Kurzatmigkeit, Müdigkeit, unregelmäßigem Herzschlag, Brustschmerzen bis hin zur Ohnmacht. Teilweise verläuft die Erkrankung jedoch auch asymptomatisch. Da die Mitralklappe sich nicht vollständig schließt, kommt es zu einem Rückfluss von Blut in den linken Vorhof. Der Defekt kann angeboren sein, jedoch auch im Laufe des Lebens durch degenerative Veränderungen entstehen oder Folge einer Erkrankung, wie beispielsweise Rheumatisches Fieber, sein. Die moderate oder schwere Mitralklappeninsuffizienz ist nach der Aortenklappenstenose der zweithäufigste Herzklappenfehler in Europa.
Ein Hoffnungsschimmer für Risikopatienten

Entsteht eine degenerative Mitralklappeninsuffizienz, ist die Standardbehandlung eine Operation am offenen Herzen, die zwar wirksam ist, jedoch hohe Risiken und Einschränkungen birgt. „Das neue Produkt von LifeCord zielt darauf ab, Komplikationen und Risiken zu reduzieren und die langfristigen Ergebnisse für Patienten zu verbessern“ erklärt Yaron David, Gründer von LifeCord.

Die Lösung der israelischen Firma markiert einen signifikanten Fortschritt bei der Behandlung: Mit der minimalinvasiven Alternative können die Klappensegel neu befestigt werden. So bleibt die Mitralklappe erhalten und eine spätere Rekonstruktion oder ein Klappenersatz wird unnötig. Insbesondere für Hochrisikopatienten, die keine Operation am offenen Herzen überstehen würden, könnte das Kathetersystem eine bahnbrechende Lösung bieten. Auch verkürzt der minimalinvasive Eingriff die Operationsdauer enorm, was ebenfalls die Komplikationsrate senkt.

Das Produkt befindet sich derzeit in der präklinischen Phase, nachdem die Sicherheits- und Wirksamkeitstests in Tiermodellen erfolgreich abgeschlossen wurden. Das Gerät wird voraussichtlich in diesem Jahr bei „First-in-Human-Versuchen (FIH)“ getestet. Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung behördlicher Genehmigung und Markteintritt.

Foto: Israelische Ärzte bei einer Herzoperation im Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem. Archivbild: Hadas Parush / Flash 90

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