
Huthis: Unser Ultimatum an Israel ist abgelaufen, wir greifen wieder an
JERUSALEM, 12.03.2025 (TM) – Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben erklärt, ihre Frist für die Einfuhr weiterer humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen sei am Dienstag abgelaufen. Die Terrorgruppe drohte, erneut Schiffe anzugreifen.
Huthi-Führer Abdul-Malik Badr al-Din al-Houthi betonte, die Gruppe stehe zu ihrer Verpflichtung, das Ultimatum durchzusetzen, und ihre Streitkräfte seien zum Handeln bereit. Er warnte, dass militärische Aktionen sofort beginnen, wenn die Hilfslieferungen nach Gaza nicht wieder aufgenommen werden.
Seefahrtswege in Gefahr
Die Huthis, die in der Vergangenheit auch Schiffe ohne erkennbare Verbindung zu Israel angegriffen haben, drohten mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer, im Golf von Aden, in der Straße von Bab el-Mandeb und im Arabischen Meer. Die Attacken waren ausgesetzt worden, nachdem Israel und die Terrorgruppe Hamas im Januar einen Waffenstillstand im Gazastreifen und ein Abkommen über die Freilassung von Geiseln geschlossen hatten.
Die israelische Luftwaffe hat ihre Alarmbereitschaft erhöht, weil sie befürchtet, dass die vom Iran unterstützte schiitische Terrorgruppe Israel erneut mit ballistischen Raketen und Drohnen angreift.
Die Huthis begannen im November 2023 mit Angriffen auf Israel und den Seeverkehr. Sie feuerten von November 2023 bis wenige Tage vor Abschluss des Waffenstillstandsabkommens mit der Hamas etwa 40 ballistische Raketen ab. Die Huthis haben auch mehrere Kampfdrohnen nach Israel geschickt, darunter eine, die im Juli einen Zivilisten in Tel Aviv tötete und mehrere verletzte.
Nächtlicher Raketenterror
Die Angriffe mit schweren ballistischen Raketen hatten zur Folge, dass Millionen Israelis mitten in der Nacht in die Luftschutzkeller flüchteten, weil die Dschihadisten aus rund 2.000 Kilometern Entfernung auf das israelische Kernland feuerten. Die israelische Luftabwehr konnte die Raketen nur mit Mühe und oft erst in letzter Minute nach mehreren vergeblichen Versuchen abfangen. Die nächtlichen Angriffe, manchmal mehrmals pro Woche, waren ein äußerst wirksamer Psychoterror.
Gleichzeitig griffen die Huthis israelische und andere Schiffe in nahe gelegenen Gewässern an und störten so die weltweite Schifffahrt. Die Terroristen erklärten, es handele sich um Solidaritätsaktionen mit den Palästinensern im Gazastreifen. Sie griffen mehr als 100 Handelsschiffe mit Raketen und Drohnen an, versenkten zwei Schiffe und töteten vier Seeleute.
Die Huthi-Rebellen kontrollieren weite Teile des ärmsten Landes der arabischen Halbinsel. Ihre ideologische Ausrichtung zeigt sich in ihrem Wahlspruch: „Allah ist der Größte, Tod Amerika, Tod Israel, Fluch den Juden, Sieg dem Islam“. In ihrem Herrschaftsgebiet im Norden des Jemen haben sie eine strenge islamistische Ordnung durchgesetzt. Der Krieg im Jemen hat Schätzungen zufolge mehr als 150.000 Menschen das Leben gekostet und eine der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt ausgelöst.
US-Flugzeugträger hält Wache
Israel reagierte auf die bisherigen Angriffe mit mehreren Luftangriffen auf Einrichtungen der Terrorgruppe im Jemen. Auch die USA und Großbritannien bombardierten die Huthis wegen ihrer Angriffe auf die Schifffahrt. Die Islamisten zeigten sich davon unbeeindruckt. Doch diesmal könnte die Reaktion deutlich massiver ausfallen als bisher. Der Flugzeugträger USS Harry S. Truman und andere Schiffe seiner Trägergruppe sind derzeit im Roten Meer im Einsatz. Das US-Militär versicherte, dass seine Streitkräfte in der Region wachsam blieben: „Wir werden tun, was notwendig ist, um US-Personal, Einrichtungen und Partner zu schützen und zu verteidigen“, hieß es.
Titelbild: Spektakulärer Angriff im Roten Meer: Huthi-Kämpfer entern mit Hilfe eines Hubschraubers im November 2023 das Frachtschiff „Galaxy Leader“. Nun drohen sie mit neuen Attacken. Foto: Screenshot Huthi-Propagandavideo