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Israel könnte die Hamas finanziell schädigen, indem es bestimmte 200-Schekel-Noten für ungültig erklärt

JERUSALEM 30.04.2025 (LS) – Israel sollte die Banknoten, von denen es weiß, dass sie in den Gazastreifen transferiert wurden, für ungültig erklären, um die Bargelddominanz der Hamas zu brechen und den von ihr angehäuften Reichtum anzugreifen. Das erklärte Eyal Ofer, ein Experte für die Wirtschaft der Hamas in Gaza, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Maariv.

Dies deckt sich mit der Auffassung von Außenminister Gideon Sa’ar, der den Gouverneur der Bank of Israel letzte Woche aufgefordert hatte, alle 200-Schekel-Scheine zu annullieren, um die Finanzen der Hamas zu schädigen.

Beträchtliche Bargeldsummen

„Der Gazastreifen ist eine Bargeldwirtschaft“, erklärte Ofer. „Der größte Teil des Handels auf den Märkten im Gazastreifen, darunter Hunderte von Ständen, an denen humanitäre Hilfe gehandelt wird, wird in bar abgewickelt, meist in Scheinen mit niedrigem Nennwert von 20 und 50 Schekel. Diese Scheine gehen von Hand zu Hand und nutzen sich so schnell ab, dass sie oft zerrissen werden.“

Die beträchtlichen Summen im Gazastreifen – schätzungsweise 10 Milliarden Schekel (ca. 2,4 Milliarden Euro) – werden jedoch in großen Scheinen von 100 und vor allem 200 Schekel gehalten.

„Diese Scheine wurden über viele Jahre in den Gazastreifen eingeführt, direkt von der Bank of Israel an die Bankfilialen im Gazastreifen geliefert und in die dortigen Geldautomaten geladen“, so Ofer.

Die Bank of Israel wisse genau, welche Banknotenserien nach Gaza transferiert worden seien, erklärte er. Der Vorschlag fordert den Gouverneur der Bank of Israel, Prof. Amir Yaron, dessen Unterschrift auf den Banknoten zu finden ist, auf, die nach Gaza transferierte Serie zu annullieren.

Das erhoffte Ergebnis

In seinem Schreiben an den Gouverneur der Bank of Israel erklärte Sa’ar, das Ziel der Annullierung der Banknoten bestehe darin, die wirtschaftliche Machtbasis der Hamas in Gaza zu untergraben. Er wies darauf hin, dass die Hamas in hohem Maße auf das im Gazastreifen zirkulierende Bargeld angewiesen ist, mit dem die Organisation ihre Mitglieder bezahlt und „Steuern“ von Händlern eintreibt. Einem freiwilligen Expertenteam zufolge werden etwa 80 % dieses Betrags in 200-Schekel-Noten gehalten.

„Die Finanzierungsmöglichkeiten terroristischer Organisationen im Allgemeinen und der Hamas im Besonderen zu unterbinden, ist ein wesentlicher Bestandteil der Kriegsanstrengungen“, schrieb Sa’ar. Er erklärte, dass die Annullierung bestimmter Serien von 200-Schekel-Scheinen, die in den letzten Jahren nach Gaza transferiert wurden, der Hamas einen „strategischen wirtschaftlichen Schlag“ versetzen und ihre Führungs- und Rekrutierungsmechanismen stören könnte.

Titelbild: Gazabewohner hebt Geld von einer Bank ab. 200-Schekel-Scheine könnte es hier bald jedoch nicht mehr geben. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

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