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In LKWs und Koffern – so schmuggelte der Mossad hunderte Sprengstoffdrohnen in den Iran

JERUSALEM, 16.06.2025 (NH) – Israels berüchtigter Geheimdienst hat in den letzten Monaten massiv auf iranischem Boden operiert. Direkt unter der Nase des Mullah-Regimes schmuggelten Agenten des Mossad hunderte verschiedene Flugobjekte mit Sprengstoff in Koffern, Containern und Lastwagen tief in den Iran. Neben den Drohnen wurde auch Munition, die von unbemannten Plattformen aus abgefeuert werden kann, auf das Territorium verfrachtet. Das amerikanische Wall Street Journal hat jetzt neue Details über die brisante Operation des israelischen Geheimdienstes veröffentlicht.

Die Beeper-Attacke war nur der Auftakt

Seit dem Beeper-Angriff auf das Terrornetz der libanesischen Hisbollah ist der Welt bewusst, welche Fähigkeiten der jüdische Staat in Kriegen beweisen kann. Jetzt verblüfft der Mossad die Öffentlichkeit ein weiteres Mal mit einer großen, waghalsigen Operation.

Laut einem Bericht des Wall Street Journals hat Israel kleine, bewaffnete Agententeams mit hochtechnologischer Ausrüstung in der Nähe iranischer Luftverteidigungssysteme und Raketenabschussplätze positioniert.

Zu Beginn des israelischen Überraschungsangriffs schickte Israel moderne F-35-Kampfjets, um die Atomanlagen und militärischen Hauptquartiere Teherans anzugreifen und auszuschalten. Als die israelische Luftwaffe das iranische Regime erreichte, eröffneten die iranische Raketenabwehr und die Raketenwerfer das Feuer. Die vor Ort befindlichen Agententrupps des Mossad neutralisierten die Luftverteidigungssysteme, während andere Raketenwerfer angriffen. Laut dem Bericht des Wall Street Journals erklärt diese Geheimdienstaktion die begrenzte Reaktion des Iran auf den ersten israelischen Luftangriff.

Hunderte UAVs wurden in den Iran geschmuggelt und unterstützten den Überraschungsangriff auf das iranische Atomprogramm. Foto: Ofer Zidon/Flash90

UAVs und Agententeams auf iranischem Boden

Zur gleichen Zeit waren bereits Hunderte der geschmuggelten Drohnen, sogenannte UAVs, auf iranischem Territorium, speziell in Teheran, im Einsatz. Das Ziel bestand darin, die Reaktion Teherans zu neutralisieren. So vereitelten die vom Mossad abgeschossenen UAVs potenzielle Bedrohungen für israelische Kampfjets und zerstörten Raketen, bevor diese auf die israelische Luftwaffe abgeschossen werden konnten.

Dem Wall Street Journal zufolge, das mit den Details vertraute Quellen zitiert, waren monatelang Teile von Sprengstoffdrohnen in den Iran geschmuggelt worden. Die Teile wurden in Koffern, Lastwagen und Tanklastern zusammen mit zusätzlicher Munition transportiert. Der Mossad steuerte den Schmuggel über kommerzielle Kanäle. Agenten vor Ort nahmen die UAVs entgegen und gaben sie an die Agententeams weiter, die am Freitag an dem Angriff beteiligt waren. Die Mossad-Teamleiter wurden in einem Drittland ausgebildet und gaben ihr Know-how später an die lokalen Teams im Iran weiter.

Jahrelange Vorbereitungen

Laut dem Wall-Street-Bericht hat sich der Mossad seit Jahren auf diese Operation vorbereitet, da er dank detaillierter Geheimdienstinformationen die Standorte iranischer Raketenlager sowie strategisch wichtige Ziele für den Angriff genau kennt. Die UAVs waren in den letzten Jahren Teil breiterer israelischer Aktivitäten im Iran, darunter ein Angriff auf eine UAV-Produktionsstätte in Kermanshah im Jahr 2022 und eine Munitionsfabrik in Isfahan im Jahr 2023.

Die brisante und erfolgreiche Operation des Mossad erklärt, warum die iranische Reaktion auf die israelischen Angriffe bisher begrenzt war, und enthüllt einige der dramatischen Veränderungen während Kriegsszenarien, mit denen Länder auf der ganzen Welt konfrontiert sind.

Titelbild: Flugzeuge der israelischen Luftwaffe bereiten sich auf den Angriff im Iran vor. Foto: IDF-Sprecher

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