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Feuersbrunst – 60.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen

HAIFA, 24.11.2016 (FJ) – Nach den tagelang tobenden Waldbränden in Israel hat sich die Lage am Donnerstag vor allem in der Hafenstadt Haifa dramatisch zugespitzt: 60.000 Bürger wurden  aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Zehntausende Menschen wurden bereits  in Sicherheit gebracht. Der Flugplatz in Haifa wurde geschlossen, der regionale Zugbetrieb eingestellt. Die Behörden arbeiten an einem Plan für die Evakuierung des örtlichen Gefängnisses, das von Flammen und Rauch bedroht wird. In der Region kommt es zu zahlreichen Stromausfällen. Weil es an Feuerwehrleuten fehlt, hat die Armee damit begonnen, Reservisten einzuziehen. Sie sollen die überlasteten Feuerwehrleute unterstützen.

Die Wald- und Buschbrände sind weiterhin nicht unter Kontrolle. Mehrere Gebäude wurden schon Opfer der Flammen. Heute wurden elf Ortschaften bei Haifa evakuiert. Im Stadtteil Romema fing ein Turm Feuer. Israelische Fernsehsender zeigen Bilder von Sanitätern, die ältere Menschen aus einem Pflegeheim in Romema in Sicherheit bringen. Schwarzer Rauch steht über der Gemeinde.

Laut des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom wurden mindestens 130 Personen medizinisch behandelt, viele von ihnen kamen mit Rauchvergiftungen oder Schocks ins Krankenhaus. Haifas Feuerwehrsprecher Uri Chibutro sagte im Fernsehkanal 2: „Wir sind in einem Kriegszustand.“

In einigen Gegenden bilden sich lange Staus, da viele Israelis die von den Flammen bedrohte Gegend verlassen wollen, um sich vor der Feuersbrunst in Sicherheit zu bringen. Bilder der Einsatzkräfte zeigen zehn Meter hoch lodernde Flammen in unmittelbarer Nähe von mehrstöckigen Wohngebäuden.

Mittlerweile kämpfen nicht nur israelische Feuerwehrkräfte gegen die Flammen. Sie werden unterstützt von Löschflugzeugen aus mehreren europäischen Ländern (Italien, Griechenland, Kroatien, Zypern, Russland, Türkei).

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin lobte die Arbeit der Feuerwehrkräfte. Zudem drohte er, die Personen, die das Feuer gelegt haben, würden sich vor Gericht verantworten müssen. Laut Gilad Erdan, dem Minister für öffentliche Sicherheit, handelt es sich bei der Hälfte der Brände um vorsätzliche Brandstiftung. Die Polizei und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet ermitteln. Es seien bereits Verdächtige festgenommen worden – laut Medienberichten handelt es sich um vier Palästinenser. Ministerpräsident Netanjahu erklärte am Abend, jede Brandstiftung sei ein Terroranschlag.

In Israel herrscht eine lange Trockenheit, starke Winde fachen die verheerenden Brände immer wieder an.

Fotos: Yonatan Sindel/Flash90, Israelische Polizei, Magen David Adom (2)

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