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In Russland warnt Netanjahu vor dem Iran

SOTSCHI/JERUSALEM, 24.08.2017 (FJ) – Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat im Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor dem Iran gewarnt. Am Mittwoch haben sich die beiden Staatsoberhäupter in der Stadt Sotschi am Schwarzen Meer getroffen, um regionale Sicherheitsfragen zu diskutieren. Der Fokus lag auf der erhöhten Präsenz des Iran in Syrien und dem Libanon, die an den Norden Israels angrenzen.

Mehrere hochrangige Verteidigungspolitiker begleiteten Netanjahu bei seinem Besuch in Sotschi. Bei dem Treffen mit Putin betonte der israelische Premierminister, die wachsende Rolle des Iran in Syrien stelle eine Bedrohung für Israel, den Nahen Osten und die ganze Welt dar.

„Herr Präsident, gemeinsam arbeiten wir daran, den „Islamischen Staat“ zu besiegen. Das Schlimme ist aber, dass dort, wo die besiegten Gruppen des IS verschwinden, der Iran auftaucht“, so Netanjahu. Israel könne nicht eine einzige Minute vergessen, dass der Iran jeden Tag damit drohe, Israel zu vernichten. „[Der Iran] stattet terroristische Gruppen mit Waffen aus, er finanziert und unterstützt Terror“, warnte der israelische Ministerpräsident.

Iran droht mit Urananreicherung

Netanjahu und Putin haben sich mehrmals getroffen, seit sich Russland im Herbst 2015 an den Kämpfen in Syrien beteiligt hat. In der Regel diskutieren die beiden über Koordinationsfragen bezüglich der russischen und israelischen Luftwaffeneinsätzen. Am Mittwoch drehte sich hingegen alles um die Absicht des Iran, eine Operationsbasis in Syrien zu schaffen, die eine direkte Bedrohung für Israel darstellen würde.

Was den Menschen in Israel Sorge bereiten würde, sei die Anwesenheit iranischer Truppen und Berater in Syrien und die Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung in das vom Krieg zerrissene Land. Netanjahu bat Putin, sicherzustellen, dass es keine dauerhafte Präsenz von Kräften des Iran, der Hisbollah und schiitischer Milizen in Syrien gebe.

Am Dienstag hatte der Iran den USA für den Fall ihres Ausstiegs aus dem Internationalen Atomabkommen mit einer raschen Rückkehr zur Urananreicherung gedroht. Der Chef der Atomenergiebehörde, Salehi, erklärte, man könne in der Anlage in Fordo innerhalb von fünf Tagen damit beginnen, Uran auf 20 Prozent anzureichern. Sein Land wolle zwar nicht, dass es dazu komme. Es habe Priorität, das Abkommen mit den fünf UNO-Veto-Mächten und Deutschland zu erhalten, allerdings nicht um jeden Preis. Auf 20 Prozent angereichertes Uran kann relaitv leicht auf einen Grad angereichert werden, der für Atomwaffen benötigt wird.

Foto: GPO/Avi Ohayon (Archivbild)

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