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Die Verlierer in der Jerusalem-Frage

JERUSALEM, 22.12.2017 (FJ) – Die eigentlichen Verlierer sind auch bei der Frage um den Status der Stadt Jerusalem wieder einmal die Zivilisten, vor allem in den von Palästinensern beanspruchten Gebieten. Und das, obwohl sie keine Schuld trifft und sie nichts mit den Entscheidungen zu tun haben.

Erhebliche Einbußen im Weihnachtsgeschäft

Es sind von 250 Zimmern nur 11 belegt, das Gebäude wirkt verlassen und ist kalt. Die Heizungen waren ausgeschaltet während der einwöchigen Schließung des Jacir Palace Hotel in Bethlehem. Nadia Mitwasi, eine Mitarbeiterin des Hotels, ist bestürzt über die Situation: „Wir befinden uns mitten in der heiligen Saison, mitten in der Weihnachtszeit. Normalerweise wären wir jetzt fast ausgebucht. Aber in diesen Tagen: Natürlich nicht. Hoffentlich wird es jetzt besser, wir glauben, dass das gerade passiert.“ Die Hoffnung bleibt – orthodoxe und armenische Christen feiern Weihnachten erst im Januar.

Noch wirkt Bethlehem in der touristischen Weihnachts-Hochsaison wie ausgestorben. Aus Angst vor gewaltsamen Übergriffen, Attacken und Demonstrationen haben viele Touristen ihre Reise in die Geburtsstadt Jesu storniert. Einige Länder hatten ausdrücklich vor Reisen in palästinensische Gebiete abgeraten.

Das Ausbleiben der Touristen in der Region bedeutet enorme Einbußen für Touristenführer, Hoteleigentümer und Restaurants. Rund ein Drittel der der rund 75 000 Einwohner von Nazareth leben vom Touristengeschäft, das sich hauptsächlich während der Weihnachtszeit abspielt.

Für einige Palästinenser war die Erklärung des US-Präsidenten Donald Trump gleich zu stellen mit einem „Wegnehmen“ der Stadt Jerusalem. Damit mussten sie einen großen symbolischen Verlust hinnehmen. Etliche gingen auf die Straße – und leiden nun unter den Folgen der Proteste. Ungerührt ruft die radikal-islamische Hamas zu immer neuen Unruhen im biblischen Kernland Judäa und Samaria auf, verkündet „Tage der Wut“ und „Tage des Bluts“.

Zivilisten und Bürger müssen leiden

Die meisten Bewohner der von Palästinensern beanspruchten Gebiete haben wenig von den rechtlichen und politischen Diskussionen um Jerusalem mitbekommen. Effektiv ändert sich nichts an ihrem täglichen Leben. Aber durch das Fehlen der Touristen als Haupteinnahmequelle ist bei manchen Palästinensern das nächste Jahr höchst ungewiss.

Wieder einmal müssen die kleinen Leute unter den irrationalen und radikalen Ansichten und Aktionen ihrer Anführer leiden.

 

Foto: Die festlich beleuchtete Innenstadt von Bethlehem mit nur wenigen Touristen.

Quelle: Yossi Zamir /Flash90

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